Gemütlichkeit im Badezimmer
Den Beifuß ins Wasser geben
Wenn man beim Spazierengehen die Augen offen hält und für die Gegebenheiten Interesse zeigt, mit denen die Gewächse zurechtkommen, wird einem eine Tatsache früher oder später auffallen: Der Boden, wo viele Kräuter wurzeln, ist ein äußerst karger. Denn das menschliche Zutun in Form von Ackern, Düngen und Mähen kommt meist nur auf den Äckern und Beeten zum Tragen, keineswegs aber am Wegrand abseits der Straßen. Meist ist es ein sandiger oder lehmiger Untergrund, den man dort vorfindet.
An trockenen Standorten fühlt sich der Beifuß ( Artemisia vulga- ris) wohl. Er gedeiht auch dann, wenn das Wasser nicht so reichlich vorhanden ist. Das zeigt er vor allem dadurch, dass er mit Vorliebe an sonnigen Stellen auf Böschungen, an Wegrändern und Bahndämmen im übertragenen Sinn sein Quartier aufschlägt. Ein durchlässiger Boden ist ihm am liebsten. Viele gehen oft am Wilden Wermut, wie der Beifuß unter anderem genannt wird, vorbei, ohne zu ahnen, dass dieses Kraut durchaus mehr kann, als einen knusprigen Braten zu würzen oder einfach als kaum zu definierendes Grünzeug herumzustehen. Letztlich ist ja vieles, was bitter ist, wie eben unser heutiges Gewächs, auch gesund. In der Tat kann der Beifuß mithelfen, selbst unsere Zellen im Organismus zu straffen, und zwar über die Haut. Diese erfüllt nicht nur die Funktion des Abgrenzens und somit des Schutzes, sondern stellt ebenfalls als durchlässiges Gewebe einen Mittler zwischen Außenwelt und Körperinnerem dar. Das kommt vor allem dann zum Tragen, sobald man es sich im eigenen Bad gemütlich macht und den Beifuß als Kräutergefährten dabei einsetzt.