Griss um den Scheinwerfer- Riesen
Heimischer Autozulieferer ZKW wächst auf 1,2 Mrd. € Umsatz und 8500 Jobs. Panasonic, LG & Co. wollen einsteigen.
Wieselburg in Niederösterreich beherbergt eine Brauerei, eine Wurstfabrik – und die Zentrale eines Weltkonzerns! „ Bei Hauptscheinwerfern sind wir wohl die Nummer 7, die Hälfte unserer Produktion von 5 Millionen Stück geht auch an andere Hersteller wie Hella“, verrät Oliver Schubert, Vorstandschef der ZKWGruppe. Zuletzt ist man so um 20% pro Jahr gewachsen. Heuer will Schubert auf 1,2 Milliarden € Umsatz und weltweit 8500 Mitarbeiter ( davon 3300 im Inland) kommen.
Dieser Erfolg rückt die Firma ins Rampenlicht. Vor ein paar Monaten hat Panasonic Interesse an einer Übernahme bekun- det, aktuell ist der südkoreanische LG- Konzern zum Einstieg bereit. Schubert: „ Es gibt dazu aber keine konkreten Entscheidungen.“Ein Verkauf ist nicht unwahrscheinlich, ist doch der deutsche Eigentümer Ulrich Mommert, der die Familienfirma 1982 aus einer Krise aufgekauft hat, inzwischen Mitte 70.
Hauptgrund für das Griss um ZKW ist, dass sie technologisch Spitze ist. So stattete man etwa den BMW i8 mit dem ersten bis zu 600 Meter weit leuchtenden Laserscheinwerfer aus. Auch Audi, Mercedes, Volvo, Porsche, Jaguar, Rolls- Royce und andere fahren in einigen Topmodellen mit Wieselburger Hightech, ebenso Motorräder ( KTM SuperDuke, BMW GS) oder Lastwagen. Und Opel hat man bei Astra bzw. Insignia erstmals mit LEDMatrix- Lichtern für den Massenmarkt ausgestattet. So eine Leuchteinheit ist dann eigentlich ein hochkomplexer Elektronikteil, bei dem jede einzelne LED einzeln angesteuert wird, um z. B. den Gegenverkehr nicht zu blenden. Auch diese Elektronik stammt von ZKW, das Werk dafür in Wr. Neustadt mit 200 Beschäftigten wird gerade ausgebaut, 175 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
Gleich auf 900 Mitarbeiter erweitert man derzeit das Leuchtenwerk im chinesischen Dalian. Weitere stehen in Mexiko, Tschechien, der Slowakei und in Indien. Schubert: „ Damit sind wir einmal für die nächsten drei Jahre gut aufgestellt. Das Ziel sind dann 1,5 Milliarden Umsatz.“