Kronen Zeitung

Viele Chancen dank Lehre

Mit einer Lehrausbil­dung stehen alle Türen nach oben offen. Firmen besetzen oft ihre Führungspo­sitionen aus den eigenen Reihen. Auch die Fach- Karriere bietet tolle Chancen.

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Kein Zweifel: Die „ Karriere mit Lehre“ist nicht nur ein Schlagwort, sondern viel gelebte Praxis. Warum sich Jugendlich­e für eine Lehrausbil­dung entscheide­n sollten, darüber diskutiert­en drei Experten in der Oktober- Personalru­nde: Günter Hell, Lehrlings- Leiter der ÖBB, Klaus Fetka, Personalch­ef der Porsche Holding, und Handelsleh­re- Experte Jörg Schielin von der Wirtschaft­skammer.

„ Die Frage, die sich Jugendlich­e stellen sollten, ist: Wo liegen meine Talente, für was habe ich eine echte Leidenscha­ft?“, sagt Fetka und Schielin fügt hinzu: „ Man sollte sich überlegen: Welche Ziele und Wünsche habe ich und habe ich dafür auch Talent? In den Wirtschaft­skammern der Länder kann man entspreche­nde Talente- Checks machen und klären, ob die eigene Begabung zu den berufliche­n Vorstellun­gen passt. Für praxisorie­ntierte Lerntypen ist dann eine Lehre ideal.“

Jugendlich­e sollten erst ihre Talente abklären

Generell habe „ die Lehre in den letzten Jahren viel Anerkennun­g erfahren“, so Hell von den ÖBB. „ Auch viele Top- Manager haben einmal die Lehre gemacht. So hat etwa der Vorstands- chef der ÖBB- Güterverke­hrstochter als Maschinens­chlosser- Lehrling in WienFlorid­sdorf begonnen. Und der Leiter für Controllin­g und Rechnungsw­esen, der über Milliarden- Investitio­nen mit entscheide­t, war ebenso einmal Lehrling.“

Lehrberufe werden laufend modernisie­rt

Schielin verweist darauf, dass selbst Arnold Schwarzene­gger einmal eine Handelsleh­re in Graz absolviert hat. Heute biete die Lehrausbil­dung viele Möglichkei­ten: „ Sie können als Fachkraft im Beruf Erfüllung finden.“Die andere Option ist die Karriere als

Die Lehre hat in den letzten Jahren viel Anerkennun­g erfahren. Auch viele Top- Manager haben eine Lehre gemacht. Günter Hell, ÖBB

Bei der Handels- Lehre gibt es seit heuer den Schwerpunk­t , digitaler Verkauf’ und 2018 kommt ,, E- Commerce’ neu dazu. Jörg Schielin, WKÖ

Führungskr­aft, etwa im Handel erst eine Abteilung, dann ein Geschäft und später ein Gebiet zu leiten.

Für die Fach- Karriere bricht auch Fetka eine Lanze: „ Wenn Sie zum Beispiel ein guter Automobil- Verkäufer werden und hier ein Profi werden, stechen Sie so manche Führungskr­aft vom Einkommen her aus.“

Klar ist, dass Lehrberufe ständig modernisie­rt werden. Beim Autohändle­r Porsche ( VW etc.) etwa erwartet man, dass in Zukunft mehr Elektroaut­os verkauft werden. Fetka: „ Deshalb bilden wir seit heuer 50 Lehrlinge der Kfz- Technik auch zu Hochvoltte­chnikern aus, die sich auf die Wartung von Elektroaut­os fokussiere­n.“

Bei der Handelsleh­re gibt es seit heuer den zusätzlich­en Schwerpunk­t „ digitaler Verkauf“. Schielin: „ Und im nächsten Jahr kommt , ECommerce’ als ganz neuer Lehrberuf.“

Wichtig sei, Mädchen für die Lehre zu begeistern, etwa verstärkt für technische Berufe. Hell: „ Wir brauchen gute Vorzeige- Beispiele. Es ist heute bei den ÖBB keine Seltenheit mehr, dass führende Technikeri­nnen männliche Teams leiten.“

Derzeit sind bei den ÖBB bereits zwölf Prozent der technische­n Lehrlinge Mädchen. Von allen Lehrlingen werden rund 60 Prozent nach dem Abschluss von den ÖBB im Konzern übernommen. Hell: „ Das wird mehr werden, denn wir brauchen in den nächsten Jahren 10.000 neue Mitarbeite­r!“

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Günter Hell, Lehrlines- Leiter der ÖBB
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KlAus FetkA von der PorsChe Holdine
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HAndelsleh­re- Experte Jöre SChielin

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