Kein Länderspiel am Faschingsdienstag
Franco Foda ist ein akribischer Arbeiter, der Wert auf ProfessionalitQt und Gründlichkeit legt, aber er ist auch ein großer Spaßmacher So tickt der neue Teamchef von Österreich
Seid ihr narrisch?“Die Krone- Meldung am vergangenen Mittwoch, wonach Franco Foda Teamchef wird, nur mehr die Ablösemodalitäten zu klären sind, schmeckte dem Sturm- Coach nicht. „ Wir haben ein wichtiges Cup- Spiel gegen Altach vor der Tür und ihr haut so eine Meldung raus . . .“
So tickt er, der neue Feldherr auf der rot- weiß- roten Kommandobrücke. Passt ihm was nicht, sagt er das geradeaus und unverblümt. Mittlerweile auch mit leicht steirischem Akzent nach 20 Jahren in Graz, wo er mit Gattin Andrea, den Söhnen Sandro und Marco ein zweites Zuhause gefunden hat. Die Familie ist dem gebürtigen Mainzer heilig, die Privatsphäre detto. Bei Homestorys beißt man beim 51Jährigen auf Granit.
Mit deutscher Gründlichkeit, Professionalität und Disziplin ging er bei Sturm geradlinig seinen Weg, auch bei Gegenwind. „ Jeder ist anders, aber man muss ehrlich miteinander umgehen. Das ist oberstes Gebot, Lügen kann ich nicht ausstehen“, sagt Sturms Meistermacher, der bodenständig geblieben ist. „ Ich weiß, dass es das Leben mit mir gut gemeint hat. Es gibt viel Elend auf dieser Welt.“
Cowboy und Zorro
Wer glaubt, der neue Teamchef geht zum Lachen in den Keller, der ist am falschen Dampfer. Abseits des Fußball- Geschäfts ist der Musik- Fan für fast jeden Spaß zu haben. Erst recht am Faschingsdienstag, der ein Pflichttermin in seinem Kalender ist. In seiner langjährigen Sturm- Ära ließ er keinen aus, zog als Cowboy oder Zorro maskiert und kostümiert mit seiner Andrea, mit er seit 1986 glücklich verheiratet ist, durch die Grazer Innenstadt. Länderspiele am „ Tag der Narren“wird’s unter ihm vermutlich keine geben . . .