Gefährliches Zündeln
Wohin rücksichtslose Abspaltungsbestrebungen führen, ist mit Entsetzen in Spanien zu beobachten. Katalonien erklärt sich unabhängig und betrachtet sich als eigener Staat. Die dafür verantwortlichen Politiker legitimieren ihre Bestrebungen durch ein von der Minderheit Kataloniens getragenes Abstimmungsverhalten nach Eigenständigkeit und Loslösung von Spanien.
Und wieder einmal sind es politische Egomanen, die zur Zielerreichung ihr Land in Geiselhaft nehmen. Dass nur eine Minderheit ihre Ak- tivitäten und Vorgangsweise stützt, ist ihnen anscheinend genauso unwichtig wie das friedliche Zusammenleben der Menschen. Auch kaum ein Gedanke an den gesellschaftlichen Spaltungsprozess und den wirtschaftlichen Nachteilen für ihr Land. Eine unheilvolle Entwicklung, die in der Vergangenheit oftmals in Gewalt und Elend endete.
Insbesondere dann, wenn Verantwortliche auf der wie immer gearteten Gegenseite undiplomatisch und starr auf die einmal eingenommene Position verharren.
Wieder einmal müssen wir mit Entsetzen erleben, wohin Gesprächsverweigerung und egomanische Machtpolitik führen.
Anstatt das Gespräch und den Kompromiss zu suchen, wird auf Konfrontation und Machtgehabe gesetzt. Mit dem Ergebnis, dass der notwendige Kompromiss nicht mehr ohne Gesichtsverlust erreichbar ist. Und ein Gesichtsverlust ist für diese hasardierenden politischen Zündler undenkbar. Selbst dann, wenn dadurch das Land und die Gesellschaft gespalten werden sollte. Franz Peer, Linz