Das war die tollste Überraschung!
Der dreifache Skisprung- Gesamtweltcupsieger Goldberger – derzeit Kommentator & Kamera- Springer bei der Vierschanzentournee ( ORF 1, 13.55 Uhr) – über die Veränderungen in seinem Leben als zweifacher Vater
Unter vier Augen: Andy Goldberger, 45
Andi, 2018 – dein erster Jahresbeginn zu viert! Und du – als Skisprung- Kommentator – die ganze Woche nicht da!
Ja, das ist unglaublich hart! Wann immer i meine Sachen pack, dann kommt schon der Alexander, der wird jetzt bald zwei, und sagt „ Alexander mit!“Da tut dir das Herz weh, wennst halt trotzdem gehen musst. Wir sind halt mitten in der Vierschanzentournee. Aber am Freitag und am Samstag ist das Springen in Bischofshofen – und da fahr i über Nacht dann heim. Die Astrid sagt zwar dann sicher wieder, „ geh ins Extra- Zimmer, damit du a Ruh hast und schlafen kannst“, aber dazu hab i ja ka Familie, damit i dann im ExtraZimmer schlaf. Und es ist so schön, wennst einen der beiden Buam in der Nacht, wenn’s weinen, zu dir nimmst und der dann den Grinser hat, weil er sich so geborgen fühlt. Das ist unsagbar schön! Da schlaf i gern weniger.
Klein Tobias ist im August auf die Welt gekommen; habt ihr euch bei ihm auf keinen zweiten „ A“- Namen einigen können?
( lacht) Net wirklich. Beim Alexander hab i’s ja so schön gfunden, dass wir alle mit „ A“beginnen; diesmal hätt mir Anton gut gfallen, auch Andi hätt i gern ghabt, aber da bin i gleich auf a „ Nein“gstoßen.
Warum?
Ja, weil die Astrid g’meint hat, du kannst dein Kind net strafen, indem du ihm gleich eine Bürde auferlegst. Beim selben Namen wird er immer gleich mit dem Vater verglichen, das ist nicht gut.
Allerdings! Als dreifacher Gesamtweltcupsieger mit zwei Olympia-, drei SkiflugWM- und sieben WMMedaillen legst du deinen Söhnen die Latte nämlich ordentlich hoch. Bis heute bist du ja nicht nur als C oKommentator, sondern auch als Kameraspringer bei den ORF- Übertragungen im Einsatz. Hast du – als Vater – je überlegt, diesen nicht ganz ungefährlichen Job aufzugeben?
Nein, das nicht, weil Skispringen tu i mein Leben lang, und das sollt i schon können. Aber i tu’s nimmer bei schlimmstem Wetter.
Dann würdest du sogar bei einer TV- Übertragung im Vorfeld „ Nein“sagen?
Ja, Vera, wenn i mi net sicher fühl, schon. Das hab i übrigens eh schon einmal gmacht, aber dann ist wegen der Wetterlage überhaupt der Bewerb abgsagt worden. Früher hätt i das niemals gmacht. Da hast nur deine Karriere und deinen Beruf im Kopf - da denkst net an die Konsequenzen. Heut denk i ganz anders, wenn i außer Haus geh. Weil früher hab i alles nur für mich gmacht. Heut weiß i, wenn mir was passiert, dann tut das der ganzen Familie weh.
Steht dein Alexander eigentlich auch schon auf Ski?
Er fangt grad an; zu Weihnachten hat er sein erstes Paar bekommen, das hat er unbedingt haben wollen: Ski und Schokolad hat er sich gwünscht. Es war üb- rigens unser erstes richtiges Weihnachten als Familie; bisher waren wir immer bei meinen Eltern oder den Schwiegereltern, aber diesmal waren’s nur wir vier und der Lichterbaum; eigentlich so, wie ich’s auch als Kind erlebt hab. War superschön! Obwohl wir letztes Jahr auch ein super Weihnachten erlebt haben. Am 23. Dezember hat mir nämlich die Astrid gsagt, dass wir wieder Nachwuchs haben. Der war ja nicht geplant. Das war die tollste Überraschung!! Eigentlich hätt sie’s mir am 24. sagen wollen, aber sie hat’s net derwart! ( lacht)
So wie du’s vermutlich nicht erwarten kannst, mit deinem Ä ltesten endlich mit dem Springen anzufangen ... so engagiert, wie du beim „ Goldi- Talente- C up“bei der Suche nach Skisprungtalenten bist. Ab welchem Alter kann man sich bewerben?
Ab sechs; alle Infos dazu gibt’s unter www. goldi- cup. at. Wir sind ja jetzt schon im elften Winter, und einige unserer entdeckten Jungtalente sind bereits im Nachwuchskader dabei. Das läuft super.
Dann ist’s ja wohl nur eine Frage der Zeit, bis uns bei Skisprungübertragungen ein begeisterter Kommentator von den Sprüngen eines Tobias oder Alexander Goldberger berichtet. Alles Gute, Andi, dir und den Deinen für 2018!