Wenn Regime nervös werden . . .
Ein gibt ein altes Sprichwort, das lautet : Auf Bajonette kann man sich stützen, aber man kann nicht auf Dauer auf ihnen sitzen.
Ja, so ist das mit „ stabilen Regimen“wie im Iran, wenn sie es nur vordergründig sind. Irgendwann explodiert der Druckkessel, aber man weiß nie, wann. Es passiert plötzlich und anscheinend auch ohne einen aktuellen Anlass.
Die Ursache mag der berühmte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Dann kommt es zur Explosion der Wut. Und das Regime reagiert nervös.
Die spontane Protestwelle im Iran hat ein Handicap: Sie hat, so wie die „ grüne Revolution“2009, ( noch?) keinen politischen Führer.
Anders war es 1978/ 79 beim Sturz des Shah gewesen. Der Führer saß damals im Exil in Frankreich, und er hieß Ayatollah Khomeini.
Das Khomeini- Regime hatte damals sofort begonnen, alle Gegner zu beseitigen. Später wurde dann doch nicht mehr liquidiert, sondern ( völlig von der Außenwelt abgeschnitten) in den Hausarrest gesteckt, wie seit 2011 Ex- Premier Moussavi und Präsidentschaftsbewerber Karroubi.
Die Demonstranten von 2018 können vermutlich nicht den Umsturz herbeiführen, aber sie könnten die Freilassung dieser beiden Idole der Reformbewegung erreichen. Die weitere Entwicklung würde dann für sich selbst sprechen.
Ja, und noch etwas: Es wird so viel über Stabilität in Russland unter Putin geredet . . .