S chöner G ötterfunken
Konzerth aus: Ph ilippe Jordan, Beeth oven
„ Freude schöner Götterfunken!“Alljährlich spielen die Wiener Symphoniker zum Jahreswechsel Beethovens 9. Symphonie: Und sorgen damit gleich mehrmals für einen ausverkauften großen Konzerthaussaal. Heuer leitete ihr Chefdirigent Philippe Jordan das Konzert. Ein packender musikalischer Jahreswechsel!
Er erweiterte den Abend an zwei Terminen mit einer weiteren Symphonie: Beethovens „ Zweiter“. In der Kombination mit der „ Zweiten“ist der Abend ein großes Symphoniekonzert und nicht nur eine musikalische Feierstunde zum Jahresausklang. Denn in der Gegenüberstellung der beiden Symphonien zeichnen sich die Qualitäten Philippe Jordans und des Orchesters noch besonders deutlich ab.
Jordan liest die Symphonien, und das ist das Atout seiner Interpretation, aus ihrer Zeit, ohne sie mit Extremen zu überladen. So schafft er eine stilistisch prägnante, makellose, perfekt ausbalan- cierte Wiedergabe. Das bedeutet: Weder romantisiert er, noch versucht er Beethoven besonders altertümlich oder historisch klingen zu lassen.
Er nützt den großen symphonischen Klang des Orchesters und bringt ihn in eine klassische, niemals überzeichnende Fasson. Die Form bietet den Rahmen, und der muss gewahrt bleiben: Die Schönheiten der langsamen Sätze kostet Jordan mit feinem Geschmack aus, sorgt stets für ein Weitergehen und verzichtet auf Überzeichnungen.
Beethoven bleibt Beethoven und wird nicht zu einem schwelgerischen Abgesang à la Mahler. Und obgleich er dramatische Zuspitzung bringt, verzichtet Jordan auf extrem knallige Schärfen. Da ist alles klug und musikalisch gleich wertvoll, und die Symphoniker danken ihm diese Sicht mit elegant aufgefächertem Klang.
Im Finale der „ Neunten“dann der „ Showdown“: Ein hervorragendes Solistenquartett Mit Emily Magee, Anke Vondung, dem hervorragenden Tenor Andreas Schager und Dmitry Ivashchenko und die Singakademie sorgen für eine festlich glanzvolle, hymnische Ode. Grandios! AN
Angela Gheorghiu singt wieder an der Staatsoper: Als Tosca ist sie am 8. und 12. Jänner unter Jesus López Cobos in Margarethe Wallmanns historischer Inszenierung zu hören. Ihre Partner sind Massimo Giordano als Cavaradossi und Erwin Schrott als Baron Scarpia. Im März präsentiert sie sich im Haus am Ring mit einem Liederund Arienprogramm. Alexandra Dariescu begleitet sie. Floria Tosca singt sie im Jänner außerdem am Royal Opera House Covent Garden ( 24., 27. 1.).