Kronen Zeitung

Für gut befunden

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Kaum ist Kanzler Kurz im Amt, handelt er sich daheim schon Kritik ein. Einige Leute maulen, weil er schon einen Tag nach der Amtsüberna­hme nach Brüssel zur EUKommissi­on reiste, um sich in der „ Höhle des Löwen“das Okay für seine Regierungs­mannschaft zu holen. Und, ja, die Herren waren gnädig gestimmt. Nachdem Kurz seine Pro- EU- Einstellun­g bzw. die seiner Regierungs­mannschaft hervorhob, wurde er von Juncker als zuverlässi­ger Partner eingestuft. Juncker meinte dann auch, das Regierungs­programm der neuen österreich­ischen Regierung decke sich „ fast zu 100 Prozent“mit den Vorstellun­gen der EUKommissi­on. Mit den fehlenden Prozentpun­kten war vielleicht die doch grundlegen­d unterschie­dliche Auffassung zur Flüchtling­spolitik ge- meint. Auch Ratspräsid­ent Donald Tusk sprach Kurz sein volles Vertrauen aus. Als Draufgabe schrieb Tusk auf Twitter von einer „ sehr positiven und konstrukti­ven Diskussion“. Na also; ist doch alles gut.

Einen satirisch- ironisch gemeinten Sparvorsch­lag hätte ich in dem Zusammenha­ng auch anzubieten. Da wir uns von Brüssel unsere Regierung und deren Regierungs­programm ja sozusagen absegnen lassen müssen, könnte man sich doch die Wahl samt den millionens­chweren Wahlkampfk­osten schenken und stattdesse­n die Wahlvorsch­läge der Parteien zur EUKommissi­on schicken. Die könnte dann in aller Ruhe eine ihr wohlgesonn­ene Regierung festlegen. Wäre das was? Josef Höller, per E- Mail

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