Streithansln in Auto und Gericht
Unangenehme Zeitgenossen im Straßenverkehr wurden immer aggressiver:
Die beiden Kontrahenten geben sich vor Gericht in St. Pölten so, wie sie sich höchstwahrscheinlich auch als Kfz- Lenker gegeben haben: unangenehm. Was eine alltägliche Situation ungewöhnlich macht, ist eine angeblich gezückte Waffe! Für den einen „ Notwehr“, für den anderen eine „ gefährliche Drohung“.
„ Herr Richter, das war reine Notwehr. Als ich nämlich zum Überholen ansetzte, versuchte der, mich abzudrängen. Und er hat beschleunigt.“- Herr Rat unterbricht: „ Bremsen und hinter ihm wieder einreihen, wäre keine Alternative gewesen?“- Nein, natürlich nicht, eh fast logisch. Genauso wie das Aussteigen, „ Eh- nur- reden- Wollen“, Aufeinanderlosgehen wie die Stiere: „ Aber das ist ihm nicht gelungen.“
Erst als der Kontrahent „ einen spitzen Gegenstand aus dem Kofferraum geholt hat“, habe er, der 30- jährige „ Security“, zur Gaspistole gegriffen, die im Hosenbund steckte: „ Ich hab so was schon geahnt.“Erfahrung, quasi.
Die Version 2 des Gegners ist - was Wunder! - eine gänzlich andere. Er habe sich durch den „ aggressiven Stil“bedroht gefühlt, wollte nur weg, sprich heim, und sei auch tatsächlich vor seinem Zuhause zugefahren, wo sein Vater schon aus dem Fenster geschaut habe. Und da sei der andere aus dem Auto gesprungen und habe „ eine Waffe auf uns gerichtet“. Spitzer Gegenstand? Er? Ein Messer gar? Nie und nimmer. Weil der Papa für den Richter nicht genug Deutsch für eine Zeugenaussage kann, musste vertagt werden.