Bedenklich
Wer am Dienstag Zeit für einen längeren TV- Slalom hatte, erlebte auch Verwunderliches bis Groteskes. Wie etwa am späteren Abend auf ORF 1 die österreichische Film- Satire „ Bad Fucking“, die für viele sicher erschreckend wenig lustig wirkte.
Erschreckend ist auch ein gutes Stichwort für eine andere Wiederholung, die am gleichen Tag auf dem Kanal Sport+ zu sehen war. Jene des Neujahrsspringens in Garmisch, in dem Österreichs Adler in ein historisches Debakel flogen. Nein, besser natürlich: in eines abstürzten! Mit Springer- Legende Gregor Schlierenzauer landete der Beste aus dem rot- weiß- roten Team auf Rang 19. Sportlich betrachtet ein alarmierendes Ergebnis in einem Jahr, in dem Olympische Winterspiele vor der Tür stehen. Aber gerade bei oben erwähnter Wiederholung gewann man sogar dieser Pleite gewisse positive Erkenntnisse ab. Hervorgerufen durch die Art und Weise, wie alle, angefangen bei Cheftrainer Heinz Kuttin, auf sie reagierten. Ohne irgendwelche, für die breite Masse meist ohnehin nicht nachvollziehbare, Schuldzuweisungen ans Material, ohne sonstige abstrus erscheinende Ausreden. Stattdessen stellten sich alle der Niederlage, gratulierten im gleichen Atemzug den Siegern und begannen sofort danach mit Analysen und Ursachenforschung.
Beste Voraussetzungen für eine Steigerung heute in Innsbruck. Denn sollten Stefan Kraft & Co. da eine ähnliche Watschen kassieren wie zuletzt im Garmisch, wäre das im Hinblick auf Olympia wirklich bedenklich. Und unwitzig. Genau wie gewisse PseudoSchmähs aus „ Bad Fucking“.