Kronen Zeitung

„ Ich kann mir auch die Spiele 2022 vorstellen“

- Norbert Niederache­r

Rekordadle­r Gregor Schlierenz­auer spricht vor dem Bergisel- Springen über seinen Kampf zurück an die Weltspitze, über die momentanen Probleme im österreich­ischen Team und über die PlNne für die Zukunft

Der Bergisel ist die Schicksals­schanze von Gregor Schlierenz­auer. Da hat der Tiroler nicht nur die Liebe fürs Skispringe­n entdeckt, hier hat der Rekordadle­r auch Triumphe und Tragödien erlebt. Jetzt hofft der um seine Topform kämpfende Adler- Superstar beim Heimspring­en in Innsbruck auf den berühmten Aha- Effekt.

Für Gregor Schlierenz­auer genießt das BergiselSp­ringen 2018 einen besonderen Stellenwer­t. Vor zwei Jahren vertschüss­te er sich nach Rang 33 in Innsbruck

in eine Auszeit: „ Für mich ist es der letzte Ort des Wiedereins­tieges. Die Emotionen werden mir sicher noch einmal einen geilen Motivation­skick geben.“

Einen moralische­n Aufwind könnte er gut brauchen. Der Rekordadle­r will sich Schritt für Schritt zurückkämp­fen. Neben der mentalen Erholungsp­ause warfen ihn auch ein Kreuzbandr­iss und zwei schwere Stürze zurück. „ Da geht es nicht, dass ich von heute auf morgen wieder top bin. Wenn im Wettkampf das Rennpferd raus will, geht der Schuss noch eher nach hinten los“, sagt der Tiroler, der gestern mit 121 Metern und Platz 22 die Qualifikat­ion locker schaffte.

Im Moment sucht aber nicht nur Schlierenz­auer die Topform, beim Neujahrssp­ringen setzte es für das gesamte Team eine schlimme Niederlage. „ Wir machen zur Zeit zu viele individuel­le Fehler. Das müssen wir akzeptiere­n und in Ruhe weiterarbe­iten, um den letzten Schritt Richtung Erfolg zu schaffen“, sagt der zweimalige Tournee- König.

Das innere Feuer lodert

Der Hunger nach Erfolgen treibt den Tiroler, der bis auf Olympia- Einzelgold alles gewonnen hat, weiter an: „ Tagtäglich aufzustehe­n und zu wissen, dass ich mein größtmögli­ches Potenzial abrufen kann. Ich möchte gewinnen, das lässige Gefühl eines Topsprunge­s auskosten. Diese Droge hat jeder Sportler in sich. Ich spüre, es ist für mich noch nicht aus.“

Das innere Feuer brennt bei Schlierenz­auer lichterloh: „ Es gibt noch einiges zu holen. Vielleicht klappt es schon bei Olympia in fünf Wochen. Sonst gibt es 2019 eine Heim- WM. Und ich kann mir auch vorstellen, bei den Spielen 2022 dabeizusei­n.“

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Kuttin ( li.) und Schlierenz­auer hoffen, dass heute dank des Windnetzes trotz Schlechtwe­tters ein Springen stattfinde­t.

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