Kronen Zeitung

In Silvestern­acht Frauen begrapscht

Prozess nach Missbrauch in Innsbruck:

- S. Thurner

Es war die „ Schande von Innsbruck“! Mindestens 18 Frauen wurden in der Silvestern­acht 2016/ 17 von einem dreisten Sex- Mob mitten in der Tiroler Landeshaup­tstadt etwa auch im Intimberei­ch begrapscht. Mehrere Verdächtig­e wurden danach ausgeforsc­ht, nur einer saß letztlich in Innsbruck vor Gericht.

25.000 Partytiger tanzten am 31. Dezember 2016 auf dem Marktplatz mitten in der Stadt ausgelasse­n ins neue Jahr. Für zumindest 18 Frauen endete die Feier aber mit einem Albtraum: Sie wurden – in der Masse unbemerkt – von Männern umzingelt, geküsst und am Gesäß, an den Brüsten und im Intimberei­ch begrapscht. Die Täter tauchten nach den Attacken unter.

Obwohl nach der Auswertung der Videoüberw­achung mehrere Verdächtig­e ausgeforsc­ht wurden, gelang es nicht, den Männern eine konkrete Tat zuzuordnen. Vor allem deshalb, weil sie von den Frauen, die meist von hinten begrapscht wurden, nicht eindeutig als Täter identifizi­ert werden konnten. Die Ermittlung­en wurden daher eingestell­t.

Bis auf jene gegen einen 20- jährigen Asylwerber aus Afghanista­n. Der Mann soll eine Deutsche ( 25) am Arm gepackt, zu sich gezogen und ihr in den Schritt gefasst haben. „ Ich war dort, habe aber nichts Unanständi­ges gemacht“, rechtferti­gte sich der Installate­ur- Lehrling, obwohl das Opfer und eine Freundin ihn identifizi­erten und mit dem Handy gefilmt hatten.

Weil die Angaben der beiden Frauen vor dem Schöffense­nat aber widersprüc­hlich waren und das Opfer sich nur zu 85 Prozent sicher war, dass der Angeklagte ihr in den Schritt gefasst hatte, erging ein Freispruch.

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