Scharfe Kritik
„ Unsere Abfahrer sind schon ganz gut, da sind andere deutlich schlechter!“
Ziemlich logisch, wen Verbands- Präsident Peter Schröcksnadel anspricht, wenn er so seine schützende Hand über Hannes Reichelt, Matthias Mayer & Co. hält: etwa Biathleten und Springer, deren Krisen vor Olympia immer besorgniserregender werden. Oder auch die Ski- Damen, die es bisher in 26 Rennen dieser Saison auf höchst bescheidene sieben Podestplätze brachten.
Auch wenn dagegen die Abfahrtsbilanz bei den Herren tatsächlich besser aussieht ( was allerdings auch nicht sonderlich schwer ist), könnte heute dennoch eines bittere Realität werden: Ein ganzes Jahr ohne Abfahrtssieg, falls es den auch in Garmisch nicht gibt. Aber schon die jetzigen 364 Tage haben es in die Liste der zehn längsten Erfolglos- Phasen Österreichs seit Weltcupeinführung vor über 50 Jahren geschafft, wie nebenstehende Grafik zeigt.
Wenn es um die Abfahrt, also um die Königsdisziplin, geht, fällt die Kritik ob der Bedeutung ebendieser naturgemäß schärfer aus als in anderen Bereichen. Sollte es also auch heute nicht mit einem Sieg klappen, wird diese Kritik für Österreichs Abfahrer mindestens bis zum Kampf um OlympiaGold lästiger Dauerbegleiter sein. Obwohl Schröcksnadel meint: „ Wenn wir auch in Garmisch nicht gewinnen, dann halt bei den Spielen in Pyeongchang!“
Ob er daran selbst wirklich fest glaubt . . . ?