Kronen Zeitung

Energie dank Edelmetall Das letzte Kapitel in Benjis Märchen

Bronze 2014, Silber 2010: Nur Gold fehlt Boarder- Ass Karl in Medaillen- Kollektion Comeback nach Bruch des Sprungbein­s gelang in Fabelzeit Umfeld traut dem 32- Jährigem Olympia- Coup zu

- Valentin Snobe

Die Prognose war nicht aussichtsl­os, aber ein echter Schock: Nach Bruch des Sprungbein­s beim Freifahren vor Weltcup- Einsatz eins Mitte Dezember in Carezza wurde Benjamin Karl von Doc Christian Fink eine Zwangspaus­e bis zumindest Ende Jänner, Anfang Februar prophezeit. Doch für den 32- Jährigen ist die Staatsmeis­terschaft heute am 3. Februar auf der Gerlitzen nicht der erste Saison- Bewerb. Seine Rückkehr in den Weltcup hat Karl bereits Anfang Jänner am Lackenhof, die ersten Schnee- Schwünge sogar vor Jahreswech­sel begangen – mit zwei Schrauben im Sprunggele­nk!

„ Ich habe alles fürs Comeback gegeben, mich 24 Stunden am Tag um den Fuß gekümmert“, erinnert sich der Brettartis­t. Das Wohnzimmer daheim wurde zum opti- mal ausgestatt­eten PhysioRaum umfunktion­iert. Wenn Benji nicht gerade das lädierte Sprunggele­nk „ bearbeitet­e“, trainierte er seinen Geist. „ Wenn man an Engel glaubt, werden sie einem helfen. Was ich sagen will: Man muss einfach jede Energie- Quelle anzapfen“, grinst Karl. Und: „ Die Verletzung war eine Bereicheru­ng. Sie hat den Willen geschult – und der entscheide­t über Sieg und Niederlage, weniger das Können!“

Wie „ willig“der Niederöste­rreicher ist, wurde der Boarder- Konkurrenz am 20. Jänner vor Augen geführt. Karl siegte beim „ echten“Comeback im slowenisch­en Rogla, löste das Ticket für Südkorea und mauserte sich gleichzeit­ig zu einem der Topfavorit­en. „ Benjis Schmerzlev­el liegt echt höher als bei anderen. Er ist ein harter Hund“, schüttelt Boarder- Chefcoach Ingemar Walder heute noch den Kopf über Karls Wiederaufe­rstehung in Fabelzeit.

Viel Energie schöpft Karl aus den Gedanken an Südkorea. Nach Silber 2010 in Vancouver und Bronze 2014 in Sotschi fehlt „ nur“noch ein Kapitel zum Happy End im persönlich­en OlympiaMär­chen. „ Ich fliege nach Asien, um dort zu gewinnen. Ja, das könnte man dann echt als Märchen bezeichnen!“

BEnji DEnkt nicht viEl nach, lässt Es GEschEhEn, hat zuDEm EinEn sEhr starkEn GlaubEn. Er ist EinFach Ein EchtEs , GroßErEiGn­is- TiEr‘. Andreas PROMMEGGER über Benji KARL

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Keine 50 Tage nach seiner Sprunggele­nks- OP „ rockte“Benjamin Karl schon den BoarderWel­tcup.

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