Armut in der Leistungsgesellschaft
Die Zahl der Bezieher der Bedarfsorientierten Mindestsicherung steigt in Österreich stetig. Nach weitverbreiteter Ansicht sollen leistungsschwache Menschen finanziell unterstützt werden. Ja, ein soziales Netz ist notwendig, aber mit Grenzen.
„ Geldspritzen“für keine Leistung beschleunigen, in den meisten Fällen, die Armut, weil sie nicht das Problem lösen. Hier muss ein Förder- und Anreizsystem geschaffen werden, dass sich Arbeiten lohnt und dadurch eine soziale Anerkennung gefunden wird. Ein Lehrer, der nur die schlechten Schüler fördert und die talentierten Schüler vernachlässigt, betreibt eine Nivellierung nach unten. Die Anzahl der leistungsschwachen Schüler in der Klasse wird sich erhöhen.
Es wird also höchste Zeit, den alten Slogan von der Leistung, die sich lohnen muss, wieder mit Leben zu füllen. Deshalb müsste auch die SPÖ über bloße Umverteilungsforderungen hinauskommen und eine soziale Emanzipation jenseits des Klassenkampfes anstreben. Unbestritten ist jedoch, die Schere zwischen Arm und Reich muss kleiner werden.
Die Entwicklung der modernen bürgerlichen Gesellschaft ist gekennzeichnet durch die Auflösung der starren ständischen Gesellschaftsordnung: Der Status des Einzelnen ist nicht mehr allein von der Bildung der Eltern abhängig und für die Dauer des gesamten Lebens festgelegt; die vom Einzelnen erbrachte Leistung wird zu einem wesentlichen Kriterium für seine Stellung in der Gesellschaft.