Späte Versöhnung mit den Spielen
Hannes Reichelt holte in seiner großen Karriere 13 Siege im Weltcup und kürte sich im Super- G zum Weltmeister – doch der 37- Jthrige absolvierte bisher erst ein einziges Olympia- Rennen
Eigentlich wirklich kaum zu glauben. Aber Hannes Reichelt hat in seiner großen Ski- Karriere erst ein einziges Olympia- Rennen absolviert. Rang zehn im Super- G am 18. Februar 2006 in Sestriere.
2010 bei den Winterspielen in Vancouver platzte der Traum aufgrund einer Ellbogen- Verletzung, 2014 in Sotschi nach einer akuten Bandscheiben- Operation – die unmittelbar nach seinem Teufelsritt beim Abfahrtssieg auf der Kitzbüheler Streif unausweichlich geworden war . . .
Wer denkt, dass Hannes deshalb eher Hass als Liebe mit Olympia verbindet, der irrt gewaltig. „ Ganz im Gegenteil. Ich hab schon so viele schöne Momente in meiner Karriere erleben dürfen. Wenn jetzt noch bei Olympia etwas Zählbares dazukommen sollte, wäre es nur das Zuckerl obendrauf“, sagt Reichelt. Der bereits 13 Weltcup- Siege auf der Visitenkarte stehen hat, dazu auch WM- Gold und - Silber ( jeweils im Super- G).
Vor allem als sich 2014 in den Tagen nach Kitz und vor Olympia die Ereignisse überschlugen, bekam der Salzburger den Blick fürs Wesentliche. „ Die Sache mit der Bandscheibe hätte richtig schlimm ausge- hen können. Im Nachhinein muss man sagen: Damals war ich noch ein dummer Bub, so etwas würde ich nicht mehr machen. Ich hatte viel Glück.“
Dass der Rücken zwickt, passiert übrigens nach wie vor. Reichelt spult aber täglich ein zeitintensives Programm ab, damit hat er die Probleme im Griff.
Im Alter von 37 Jahren gibt es jetzt also endlich das späte Wiedersehen, quasi eine Versöhnung mit Olympia. „ Schon ein sehr spezielles Gefühl“, gesteht Reichelt angesichts des OlympiaComebacks nach fast zwölf Jahren.
Nach zwei Tagen JetlagVerdauen in Seoul, wo auch Zeit für ein wenig Sightseeing blieb, geht es heute nach Pyeongchang. Morgen und am Mittwoch trainieren die Österreicher Riesentorlauf und Super- G, am Donnerstag folgt das erste der drei Abfahrtstrainings.