Säbelrasseln im Norden
Als eigenwilliges Kontrastprogramm zur Eröffnungsfeier feiert Diktator Kim gigantische Militärparade Nicht einmal 300 Kilometer vom Olympia- Schauplatz in Südkorea entfernt
Diesen Freitag feiert die Sport- Welt die Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. 24 Stunden davor wird nur 297 Kilometer entfernt ebenfalls „ gefeiert“. Nordkorea bejubelt das 70- jährige Bestehen seines Militärs.
Nordkoreas Diktator Kim Jong- un lässt sich die Gelegenheit der geballten Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit nicht nehmen. Und veranstaltet in seiner Hauptstadt Pjöngjang eine gigantische Militärparade. Bei der er Zehntausende Soldaten aufmarschieren und seine „ schönsten“und größten Raketen und Bomben spazieren fahren lässt.
Zur Eröffnungsfeier der Spiele schickt Nordkorea aber nicht nur seine 22 Olympia- Sportler.
Historisches Signal
Sondern auch den mittlerweile 90- jährigen Kim Yong- nam, immerhin zweitmächtigster Mann des Landes. Er wird von einem 21- köpfigen Stab begleitet und vor allem bewacht. Dennoch: Die Entsendung wird als klares Signal verstanden, dass Nordkoreas Machthaber an einer Entspannung des Verhältnisses zum verfeindeten Südkorea arbeitet.
Die Idee, dass Süd- und Nordkorea ein gemeinsames Eishockey- DamenTeam stellen, kommt nicht überall gut an. Bei landesweiten Protesten in Südkorea wurden gestern von wütenden Menschen KimFotos verbrannt.
An dem Plan, bei der Eröffnungsfeier gemeinsam hinter der sogenannten „ Fahne der Vereinigung“ins Stadion einzulaufen, hält man fest. Die USA bezeichnen den kurzfristigen Kuschelkurs Nordkoreas als „ Farce“. „ Nordkorea ist das unterdrückendste System des ganzen Planeten“, sagt etwa Vize- Präsident Mike Pence.