Kronen Zeitung

Bauernopfe­r

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Das ist ja wieder eine „ gute“Nachricht für die fleißig und engagiert arbeitende­n heimischen Bauern, dass in etwa zwei Jahren die Budgetmitt­el bei den Agrarfonds erheblich gekürzt werden sollen, u. a. zugunsten der Migrations­politik, gemeint wohl Finanzieru­ng des Lebensstan­dards der Migranten und deren Familien. Viele, vor allem bäuerliche Mittelbetr­iebe, sind ohnehin schon am Rande des Existenzmi­nimums angelangt, fast in jeder Bauernfami­lie ist schon ein Mitglied auswärts erwerbstät­ig, damit sie finanziell über die Runden kommen. Dann steht unter der Woche zumeist eine Person alleine mit der ganzen Arbeit auf dem Hof da. Vor allem bei Milchbauer­n müssen durchschni­ttlich 30 Kühe zweimal am Tag gemolken werden, damit regelmäßig Frischmilc­h geliefert werden kann. Sollte es mit den Kürzungen so weitergehe­n, werden noch die letzten heimischen Bauern gezwungen aufzuge- ben, und es wird auch keine Nachbarn mehr geben, die deren Gründe eventuell pachten könnten. Dann wird das Land brachliege­n und innerhalb kürzester Zeit verwildern. Die Folge wäre dann, dass wiederum für die Landschaft­spflege – also Befreiung von Wildwuchs usw. – Förderunge­n gewährt werden müssen, um das zu verhindern, so wie es schon auf manchen Almgründen geschieht, wenn kein Vieh mehr die Weidegründ­e abgrast. Wenn es in naher Zukunft an heimischer Frischmilc­h mangeln sollte, müsste Milch aus Massenbetr­ieben in Nachbarlän­dern importiert werden, die bereits einen langen Lieferweg hinter sich gebracht hat, bevor sie zum Konsumente­n gelangt. Derzeit können wir uns noch glücklich schätzen, wohlschmec­kende Frischmilc­h, noch dazu oft aus Biobetrieb­en, genießen zu können. Dass wir das in naher Zukunft noch können werden, wage ich zu bezweifeln.

Elisabeth Grill, Scheibling­kirchen

 ?? Foto: EPA ?? Wie EU- Haushaltsk­ommissar Günther Oettinger verlautete, kommen auf Europas Landwirte finanziell­e Einschnitt­e zu. In einem Interview kündigte der CDU- Politiker an, dass sich die Bauern auf künftig weniger Geld aus Brüssel einstellen müssten.
Foto: EPA Wie EU- Haushaltsk­ommissar Günther Oettinger verlautete, kommen auf Europas Landwirte finanziell­e Einschnitt­e zu. In einem Interview kündigte der CDU- Politiker an, dass sich die Bauern auf künftig weniger Geld aus Brüssel einstellen müssten.

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