Betthupferl

Alsdann,de Gschicht war a so“, berichtete der Glasmeister Karl U. dem Bezirksrichter. „ I geh neilich an an Nachmittag durch an Neubau, klopf bei de Wohnungen an und frag de Leit, obs mit de Fenster irgendwelche Reklamationen habn, macht ma a Frau auf, in an Neglischee, und sagt: , Bei mir is a Scheibn zum Richtn, aber net jetzt!‘ Sag i: , Wiaso net jetzt?‘ Sagt sie: , Na, weil i im Bett lieg!‘

Sag i: , Se liegn jetzt net, Se stengan da bei der Tür, i bin glei fertig!‘

Mant sie: , Glei fertig, glei fertig, des sagt a jeder, und dann baucht er a Stund, bis s soweit is! Ottl, kumm auße! Bestätig des, was i sag!‘

Taucht aner auf, in der langen Unterhosn, mit aner Nasn, wo ma gsehn hat, dass er scho a paarmal ane draufkriagt hat, sagt zu ihr: , Mach kan Gschichtn mit den Bleampl!‘ und wüll de Tür zu- haun. Zwickt ma dabei an Fuaß ein, i mach an Protest, schreit er mi an: , Was stelln S Ihna denn ins Liacht? Glaubn S, Se san durchsichtig, weil S a Glaserer san?‘

Drauf gib i eahm an Rempler, er steßt zruck, und wia i gsehn hab, er reibt auf, auf a Watschn, hab i eahm an Patzn mit sechs Kilo Glasererkitt in de Goschn ghaut.

Er is sofort in de Knia ganga, i bin mit mein Kitt wieder furtganga, und damit er ma net eventuell einredn kann, i hab eahm de Nasn brochn, hab i sofort in der Werkstatt sein Gesichtsabdruck mit an Gips ausgossn und hab de Büste schließlich auf de Polizei tragn.

De habn se den Wohnungs- besitzer vurgladn, der Mann kummt und schreit: , Des is ja der Otto! I hab glaubt, den gibts gar nimmer. Aber mei Freund sagt, der steht eh immer in der Zeitung. Der erlebt de unmöglichsten Dinge alleweil.‘

Tuat ma lad, dass i an Ehebruch aufdeckt hab. Als Glaserer hoff i, dass de Sache wieder zu kitten ist. Aber wenigstens steht der umtriebige Junggeselle Otto P. wieder amal im Bezirksgericht und damit im , Heiteren Bezirksgericht‘. Des san immer meine Lieblingsgschichtn. Unglaublich, was der erlebt. Des geht auf keine Kuhhaut. Mit dem möcht i net tauschen, Herr Rat. Wirklich net!“

Zur Einvernahme der Ehefrau wurde die V erhandlung vertagt.