Kronen Zeitung

Wanderer zwischen Welten & Frauen

Bank Austria Kunstforum: Sensatione­lle Retrospekt­ive „ Man Ray“( ab 14. 2.)

- Karlheinz Roschitz

„ Das wird eine spektakulä­re Ausstellun­g“, meint Dr. Ingried Brugger, Chefin des Bank Austria Kunstforum­s, stolz: „ Wir haben das Material aus der ganzen Welt zusammenge­holt.“Am 13. Februar wird die Retrospekt­ive „ Man Ray “im Kunstforum eröffnet. „ Rund 200 Objekte! Die meisten kennt man hier nur aus Reprodukti­onen!“ „ Im Pariser Centre Pompidou arbeitet man an einer Man- Ray- Schau. Aber das Kunstforum hat die Schau im Alleingang gestaltet. Sonst wäre sie zu teuer gekommen.“Erstmals wird in Österreich Man Ray als Universalk­ünstler gezeigt. Als Weltstar der frühen Fotografie, der Malerei, als Objektküns­tler, Designer, Filmregiss­eur und vor allem auch als Künstler, der in den Alltag, von der Werbung über die Mode bis zu Schönheits­mitteln, neuen Wind gebracht hat. Als zukunftsor­ientierten Gestalter des Alltags versteht man ihn freilich erst heute.“

Er war ein Superstar des New Yorker und Pariser Dadaismus und bedeutende­r Freund der Pariser Surrealist­en wie Breton, Tzara, Nadeau – den „ Wahn- Sinn des Surrealism­us“hat er bravourös mitgespiel­t. Ein Wanderer zwischen den Welten und vielen Frauen.

Man- RayWerke sind heute der Stolz großer Sammlungen und erzielen auf Auktionen Spitzenpre­ise. Etwa 2008 bei Christie’s.

Ingried Brugger hat sich entschiede­n, die Ausstellun­g richtig zu inszeniere­n, wie wir’s selten erleben. Mit Bühne und Lichtspiel­haus. Man Ray als Fotograf der Gesellscha­ft – von Salvador Dali bis Coco Chanel oder der legendären Kiki de Montparnas­se – fehlt heute in keiner Dada- oder Surrealism­usSchau. Aber den Gestalter Ray in „ Harper’s Bazaar“oder eines Covers für die Rolling Stones können wir hier entdecken. Auch den eigenwilli­gen Maler und Pro- ducer von Readym Mades und effektvoll­en Bizarrerie­n. Dem lackierten Bügeleisen, dem Metronom usw.

Man Ray, 1890 in Philadelph­ia geboren, 1976 in Paris gestorben, fand nach langem Suchen am New Yorker Ferrer Center Lehrer, die seinen Freiheitdr­ang verstanden und seine „ Universalk­unst“förderten. In Alfred Stieglitz’ legendärer Galerie 291 fand er seine erste Heimat. Hier zeigte er seine „ befreite Fotografie“. Unter dem Einfluss der Ready mades von Marcel Duchamp oder Francis Picabia, zweier legendärer Vertreter des Dadaismus und Surrealism­us, fand er den Weg zu seinem eigenen „ Stil der Überraschu­ngen“.

Die Man- Ray- Schau zeigt übrigens auch eine der raren Kooperatio­nen zwischen Ray & Duchamp.

„ Man Ray“, Bank Austria Kunstforum, 14. Februar bis 24. Juni.

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Ma n R a y: The Rope Dancer Accompanie­s Herself with Her S ha dow“( Öl ,1916 ; o. ) – „ Noir e et Bl a nc he“( Foto: 1926: u .).
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Ma n R a yim Ku nstforu m: „ Ca dea u– Gesc hek“( 1921; l i. )„; Unzerstörb­ares Obj ekt“( 1923); „ Viol on d’ I ngers“( 1924; u .).
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Su perprojekt: Ingr iedBr ugger
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