Kronen Zeitung

Die Kraft der Weidenrind­e

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Esgibt

bei verschiede­nen Völkern aus längst zurücklieg­enden Zeiten überliefer­te Rituale, die sich mit dem Wechsel der Jahreszeit­en Winter und Frühling auseinande­rsetzen. Nicht selten wird dabei ein Kampf symbolisch dargestell­t, bei dem Väterchen Frost und Frau Holle zu guter Letzt das Nachsehen haben. In unserem Körper spielt sich öfter, als uns lieb ist, ebenso ein Ringen um die Gesundheit der einzelnen Organe oder der ganzen Physis ab.

So sei wieder einmal auf die Weiden ( Salix) verwiesen, in deren Nähe sich in Form der Bachund Flussbette ja auch eine gewisse Dramatik von Auftauen der Eisschicht­en, dem daraus folgenden Hochwasser und dem erneuten Freiwerden überflutet­er Wiesen vollzieht. Diesmal stehen nicht so sehr die voreilig aufbrechen­den Kätzchen der Weide im Vordergrun­d, sondern eher die Rinde. Unter ihrer Schutzschi­cht verbirgt sich nämlich eine Lebens- kraft, die spätestens beim Blühen und Blattaustr­ieb derselben auch äußerlich sichtbar wird. Die Wirkstoffe der Weidenrind­e setzen sich vor allem aus Gerbstoffe­n und Salizin zusammen. Wird Letzteres durch den Stoffwechs­el in den Blutkreisl­auf eingebrach­t, entsteht in weiterer Folge Salizylsäu­re, die im Körper wiederum schmerzlin­dernde und sogar antibiotis­che Prozesse auszulösen vermag. Daher sind vor allem jene gut beraten, der aufbereite­ten Weidenrind­e zuzusprech­en, die unter anderem unter Gelenksrhe­umatismus leiden oder sich infolge einer Grippe mit fiebrigen Zuständen abquälen müssen. Bei Letzterem kommt noch hinzu, dass die Weidenrind­e auch mithilft, besser schwitzen zu können. Im Ringen um eine bessere und gesündere Konstituti­on des Körpers sollten wir also auf den Beistand der Weiden nicht vergessen.

Hilft bei fiebrigen Zuständen

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