„ Denke nicht an Medaille!“
16 Jahre nach Silber von Prock in Salt Lake City greift wieder ein heimischer Rodler nach einer Herren- Medaille Youngster David Gleirscher liegt zur Halbzeit sensationell auf dem zweiten Rang
Ein geiles Gefühl, da vorne dabei zu sein“, strahlte Rodler David Gleirscher im Auslauf des Pyeongchang- Eiskanals mit den grellen Scheinwerfern um die Wette.
Der 23- Jährige war als inoffizieller Bahn- Rekordhalter zu den Spielen gereist, dennoch hatte wohl keiner den Stubaier ( kein Weltcupsieg) auf der Rechnung.
Der Vater eines acht Monate alten Bubens („ ich hoffe, Leon schaut daheim zu, drückt mir die Daumen“) lieferte aber in der tückischen Südkorea- Bahn wohl das Rennen seines Lebens. Er knallte in den ersten beiden Durchgängen die erste und siebente Laufzeit aufs Eis. Da war zur Halbzeit im Kampf um Rodel- Gold nur der bayrische Triple- Olympiasieger Felix Loch um 188 Tausendstel schneller: „ Der erste Lauf ist mir voll aufgegangen, im zweiten waren leider kleine Fehler in den Kurven 6 und 7 dabei.“
Kindl will aufholen
Es ist aber noch ein weiter Weg zur Olympia- Medaille – der möglichen ersten nach Markus Prock in Salt Lake City 2002. Im Einsitzer stehen heute noch zwei Läufe an. „ Ich versuche, bei mir zu bleiben. Nicht an eine Medaille zu denken“, gestand Gleirscher. Bruder Nico ( verlor internes Duell um Olympia- Start) traut ihm alles zu: „ Er wird das rocken. Er ist immer besser in Form gekommen, mag die Bahn.“
Weltmeister Wolfi Kindl ist nach einem Patzer im ersten Lauf nur Halbzeit- Neunter, will aber eine Aufholjagd starten: „ Fast jeder streut Fehler ein, es ist noch nicht vorbei.“