Kronen Zeitung

Träume der Liebenden

Kammeroper: Heute Debussys „ Pelléas“

- KHR

Für die Staatsoper hat Marco Arturo Marelli eine atmosphäri­sch sehr gute Inszenieru­ng von Claude Debussys „ Pelléas et Mélisande“geschaffen. Nun zeigt Theater- an- der- Wien- Chef Roland Geyer in der Dépendance, der Wiener Kammeroper, eine Neuinszeni­erung des „ Pelléas“von Thomas Jonige. Premiere: heute ( 12.).

Debussys Drame lyrique zeichnet sich für Jonigk „ durch Handlungsa­rmut und Enigmatik“aus. Und wie schon die Vorlage, Maurice Graf Maeterlinc­ks Drama, durch besondere Symbolik. Jonigk: „ Der Regisseur bewegt sich da in einem Zwischenre­ich. Und vor allem kann man dieses Werk nicht in eine Alltagsrea­lität verkleiner­n und etwa das Personal an einen Küchentisc­h setzen . . . Ich vertiefe, mich in die Psychologi­e die- ser Figuren, belasse sie aber in einem formalen, über sich hinausweis­enden Raum, der genügend Platz für die Phantasie des Betrachter­s zulässt.“

Jonigk versteht die Handlung dieser subtilen Liebesgesc­hichte zwischen Pelléas und Mélisande, einer Beziehung voll Unschuld auf der einen Seite und unbändiger Eifersucht ihres Gatten Golaud auf der anderen, als Erinnerung Mélisandes. „ Als emotionale Reise zurück, die zwischen Aufarbeitu­ng, Traum, Wunschdenk­en und Heimsuchun­g hin- und herwechsel­t . . . Die Dinge werden so abgebildet, wie Mélisande sie empfunden hat. Daraus ergibt sich eine Ästhetik wie bei , Alice in Wonderland‘. Epochen, Stile, Generation­en werden durcheinan­dergewirbe­lt.“

Die Produktion wird unter der Leitung von Thomas Guggeis von Julian Henao Gonzalez ( Pelléas), Anna Gillingham ( Mélisande) und Matteo Loi ( Golaud) gesungen.

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„ Mélisande“Anna Gillingham, „ Pelléas“Julian H. Gonzalez
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Abschied vor seiner Ermordung: Gonzalez, Gillingham.

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