Ein Traum wurde wahr
Im Elternhaus von Rodler- Held David Gleirscher im Stubaital wurde laut gefeiert Söhnchen Leon als Glücksbringer
Mama Sabine und Freundin Larissa konnten gar nicht auf das TV- Gerät schauen, als David Gleirscher gestern Nachmittag mit dem vierten Lauf bei den Olympischen Spielen zur Medaille raste. Erst als er unten war, war die Erleichterung groß, und sie jubelten mit.
Dabei hatte Larissa bereits eine Vorahnung gehabt. „ Ich habe schon vor dem ersten Lauf geträumt, dass er Erster wird“, erzählte sie. Aber Söhnchen Leon war der eigentliche Glücksbringer. Auf seinem Strampelanzug stand „ Viel Glück für Olympia, Papa!“. Den musste der sieben Monate alte Sohn des 23- Jährigen bei jedem Lauf anziehen. „ Das wollte David selbst so“, grinste Larissa.
Die Anspannung war groß im Elternhaus von David in Telfes im Stubaital. Da hatten sich rund 25 Personen im ausgebauten Dachstüberl versammelt. Familie, Freunde, Nachbarn. Nur Oma Martha blieb cool: „ Ich war weniger nervös als bei einem Weltcup.“
Als dann feststand, dass es eine Medaille wird, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. „ Jetzt macht’s der Loch wie am Königssee und verhaut“, hieß es da. Und dann war es plötzlich Gold, hatte Telfes einen Olympiasie- ger! Jubelschreie, Umarmungen und Freudentränen – die Emotionen schwappten durchs Haus.
„ Wahnsinn! Ich zittere am ganzen Körper“, sagte Papa Gerhard, der selbst als Rodler 1997 bei der Heim- WM in Innsbruck Einzel- Bronze und TeamGold gewonnen hatte: „ Ich habe den Grundstock gelegt und ihm das Rodeln beigebracht. Und jetzt ist er Olympiasieger!“
Bruder Nico, der David in der internen Qualifikation den Vortritt lassen musste, zitterte und freute sich mit ihm. „ In vier Jahren sind wir dann beide bei den Olympischen Spielen dabei“, kündigte der 20Jährige an.