Gefangen im goldenen Käfig
Starker Wind führte gestern zur Absage der Abfahrt : Wie die Stars im Luxus- Hotel mit der Wartezeit umgehen, ehe binnen 96 Stunden auf manche gleich drei Rennen warten – wenn der Plan hält
Die Superstars sind jetzt zum Warten verurteilt. In ihrem Luxus- Hotel Park Roche – das damit zum goldenen Käfig wird. Damit kein Lagerkoller aufkommt, sind gute Nerven und Kreativität gefragt: Die Österreicher betrieben Indoor- Sport, die Deutschen spielten Bauernschnapsen, die Norweger kürten auf der Playstation ihren FIFAChampion. Geburtstagskind Beat Feuz lud seine Schweizer Kollegen auf Spaghetti ein. Ehe es dann Schlag auf Schlag geht! Dienstag Kombi, Donnerstag Abfahrt, Freitag Super- G. Drei Entscheidungen in 96 Stunden! Das ist der Plan. Sofern es der Wind zulässt. Vielleicht die Kombi sogar am Mittwoch, dann wird’s richtig wild . . .
So haben die Österreicher die Absage und den neuen Fahrplan aufgenommen:
Cheftrainer Andi Puelacher reagierte sofort. Ging mit dem Kombi- Quartett Hirscher, Schwarz, Kriechmayr und Mayer unmittelbar nach der
Absage Slalom trainieren. „ Wichtig ist, dass die Burschen jetzt auch ein wenig den Kopf freikriegen. Österreich- Haus besuchen oder das olympische Dorf.“
Matthias Mayer weiß: „ Das wird eine lange Woche! Darauf muss ich mich vorbereiten. Wenn es gilt, will ich voll da sein.“
Hannes Reichelt hat seine Liebsten daheim sofort über die Absage informiert: „ Ihr könnt ruhig weiterschlafen.“Die Ruhepause kommt dem 37- Jährigen nach dem intensiven Jänner nicht ungelegen. Und dass er bis Donnerstag nicht mehr auf die Strecke kommt? „ Wenn du zu oft auf einer Strecke fährst, wirst du langsamer. Insofern: kein Problem!“
Vincent Kriechmayr schlief bei offenem Fenster. „ Da hab ich den Wind scheppern gehört. Also war die Absage keine Überraschung.“Jetzt gilt seine volle Konzentration der Kombination.
Max Franz begrüßte – wie alle anderen – die Absage: „ Wir wollen ein faires Rennen, und das wäre durch den Wind nicht möglich gewesen.“Das große Warten geht weiter. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude . . .