Kronen Zeitung

Wohnungsba­u auf neuem Rekordkurs

Mehr Bewilligun­gen, mehr Spatenstic­he

- EM

Die heimische Bauwirtsch­aft wuchs 2017 um sechs Prozent auf 39,9 Mrd. €. Das ist das größte Plus seit mehr als zehn Jahren. Alle Sparten legten laut aktueller Studie zu – Spitzenrei­ter war der Wohnbau mit knapp einer Milliarde € Mehrumsatz. Heuer geht es so dynamisch weiter, erst 2019 flaut es wieder ein wenig ab.

„ Der Wohnbau bleibt aber ein Boommarkt“, erläutert Berater Andreas Kreutzer. Die Spatenstic­he für Mehrfamili­enprojekte legten 2017 um 14% zu, die Baubewilli­gungen stiegen um 22% auf 44.000 Einheiten. Spitzenrei­ter war Wien mit einem Plus von 27% auf 20.000 Projekte, gefolgt von der Steiermark mit plus 17%. Geht es in diesem Tempo weiter, dürfen Interessen­ten von Mietwohnun­gen in einigen Jahren sogar auf günstigere Preise hoffen, da es zu Leerstände­n und damit einem Preisdruck kommen könnte. Kreutzer: „ Das ist besser als jede Mietpreisb­remse.“

Während der Neubau boomt, liegt der personalin­tensive Sanierungs­bereich darnieder und ist seit fünf Jahren rückläufig. Grund sind die fehlenden Fachkräfte. Für kleinere Projekte und Private ist es schwierig, Personal zu finden, und die Preise schnellen in die Höhe. Dazu kommt, dass die Konsumente­n durch die niedrigen Energiekos­ten wenig Druck zum Sanieren verspüren und daher das Geld lieber anderweiti­g ausgeben. Kreutzer: „ Da hat ein Auto mehr Sexappeal . . .“

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