Fachwechsel
Hondas Kleinster spielt nicht nur Jazz, sondern mehr Stücke als die Konkurrenz
Den Honda Jazz als echten Sportler zu positionieren haben sie sich in Tokio dann doch nicht getraut, aber immerhin haben sie ihrem erfolgreichen Kleinwagen ( seit 2001 sieben Millionen verkaufte Einheiten) zum Facelift den 130- PS- Benziner aus dem HR- V spendiert. Der ermöglicht Fahrleistungen, die an jene des seligen CRX heranreichen. Das ganze Fahrgefühl erinnert an diese alten Zeiten, der 1,5- Liter- Sauger klingt wie früher und stürmt willig bis über 7000 Touren; Rock ’ n’ Roll statt Jazz, sozusagen. Für diesen Fachwechsel braucht es allerdings das Sechsgang- Schaltgetrie- be, die CVT- Automatik ist eher für den Blues zuständig.
Diese neue Dynamik haben die Japaner dem kleinen Jazz auch ins Gesicht geschrieben. Neben dezenten Änderungen, welche die Front weder mehr noch weniger dynamisch wirken lassen, macht die schmale rote Leiste am Splitter einen Unterschied und lässt den wilden Gassen- Rocker raushängen. Das Fahrwerk ist entsprechend straff ausgelegt, die Lenkung hingegen etwas indirekt, aber präzise genug, sodass man es durch enge Landstraßenkurven auch mal laufen lassen kann.
Das schlagende Argument für den 4,05 Meter kurzen
Honda Jazz ist jedoch sein Innenraum. Der ist nicht von Eleganz geprägt, sondern von einer Variabilität, die ihresgleichen noch nicht gefunden hat. Die „ Magic Seats“genannten Rücksitze lassen sich serienmäßig wie Kinosessel hochklappen, was einen 1,28 Meter hohen Stauraum beschert, oder topfeben flachlegen, um bis zu 1314 Liter ( statt 354 l) zu tragen. Der Beifahrersitz ist nach hinten umklappbar, was die Ladefläche auf 2,48 m verlängert oder eine Art Couch darstellt, auf der man während einer Fahrpause die Beine hochlegen kann. Ansonsten herrschen auf der Rückbank Platzverhältnisse wie in der Mercedes- S- Klasse. Ganz im Gegensatz zu den Vordersitzen: Weil die Sitzschienen zu kurz sind, wird es speziell für den Beifahrer richtig eng.
Für die neue Motorversion muss man wegen der „ Dynamic“- Ausstattung ( inkl. LED- Scheinwerfer) mindestens 20.490 Euro investieren, den bekannten 102- PS- Basismotor gibt’s ab 16.990 Euro.