Ein Wunder?
Für viele grenzt es an ein Wunder, dass Österreich im Hockey Welt- und Europameister ist. Fest steht: Auf perfekten Trainingsbedingungen beruhen diese Sensationserfolge mit Sicherheit nicht. Denn die Situation mit den Hallen ist leider dramatisch!
Durch Eigeninitiativen der Vereine und auch der Eltern werden Trainingszeiten regelrecht zusammengekratzt. Wie beim AHTC, bei dem die engagierten Gruppen teils zu den unmöglichsten Uhrzeiten zwischen Handball, Basketball oder Fußball die HockeyBanden mehrmals täglich hin und her räumen. Jede noch so kleine Lücke nutzen. Und trotzdem würden die Klubs doppelt so viele Einheiten benötigen, um mit allen Altersklassen gut trainieren zu können. So groß ist der Zustrom von Kindern, die Hockey spielen möchten.
Die Arminen haben, auch dank persönlichem Einsatz, eine Kooperation mit einer Schule geschlossen, deren Halle sie ab 17 Uhr nutzen können. Der WAC konnte gar 500.000 Euro für einen Kunstrasen- Platz im Prater aufstellen. Die bisher größte Crowdfunding- Aktion im österreichischen Sport.
Und die Athleten? In Österreich Amateure, die mit Hockey genau gar nichts verdienen, vielmehr sogar einzahlen! Bei Vereinsreisen leisten sie einen Solidarbeitrag, der wiederum in den Nachwuchs fließt. Eine Tugend, von der sich hochbezahlte Fußballprofis etwas abschauen könnten.
Vor all dem Hintergrund ist der WM- Titel tatsächlich ein Wunder! Dass einige unserer Teamspieler ins Ausland „ flüchteten“, ist allerdings keines . . .