Schuldenmacher
Aus der Finanzkrise mit all ihren Folgen haben die Europäer gelernt. Schließlich hat es viel Kraft gekostet, die Eurozone vor der griechischen Krankheit zu retten und die Finanzmärkte von der Stabilität unserer Währung zu überzeugen. Halte dein Budget in Ordnung und deine Staatsschulden unter Kontrolle, lautet die Devise.
Jenseits des Atlantik sieht die Sache ganz anders aus. Dort explodierte der öffentliche Schuldenstand nach der Krise schon von 60 auf über 100% der Wirtschaftsleistung, das jährliche Budgetdefizit lag zuletzt bei über 800 Milliarden Dollar.
Als ob das noch nicht genug ist, legt Donald Trump nun noch einmal nach. Motto: Hinter mir die Sintflut. Er legt einen Entwurf für ein Budget mit einem Defizit von über einer Billion ( 1000 Milliarden) Dollar vor, das wären 5% des BIP. Um seine Wünsche annähernd durchzubringen, muss er den Demokraten Zugeständnisse machen.
Das kostet Geld, viel Geld und wird die Verschuldung der USA noch einmal in die Höhe treiben. Die Finanzmärkte scheint das ( noch) kalt zu lassen.
Doch Ökonomen warnen vor den Folgen: Um ihren gigantischen Schuldenberg zu finanzieren, werden die Amerikaner die Zinsen kräftig erhöhen, damit ihre Staatsanleihen attraktiv bleiben. Die ganze Welt wird nachziehen müssen. In Folge steigt die Inflation deutlich. Die teuren Finanzierungskosten lähmen dann die Investitionen und würgen die Konjunktur ab. Übrig bleiben hohe Schulden und hohe Zinszahlungen. Doch so weit hat Mr. Trump sicher nicht gedacht . . .