Lieber Marcel Hirscher,
erschiene mir heute die berühmte Fee und fragte mich nach meinen drei Wünschen, ich würde antworten, dass ich nur einen habe: einmal im Leben die mentale Kraft von Marcel Hirscher zu fühlen . . .
. . . diesen Gleichklang von Hirn und Herz, diese einmalige Barriere gegen einen Druck, wie er nicht vorstellbar . . .
. . . zu erleben, wie es ist, bei Olympia in Korea Du zu sein.
Das Vibrieren Deiner Stahlseilnerven zu genießen, wie sie halten, dem Adrenalin ebenso trotzend wie Deinem hochschnellendem Puls.
Im Starthaus der ungeliebten Abfahrt zu stehen. Zu wissen, nur wenn’s hier klappt, hab ich eine Chance auf Gold.
Prompt die Abfahrt meines Lebens zu fahren. Eiskalt, nicht zu viel und nicht zu wenig riskierend.
12. Platz, mehr braucht’s nicht. Weil ich mich kenne, weiß, dass ich der beste Slalomnist der Welt bin.
Sturmböen am Slalomhang? Mir doch wurscht, die wehen den Konkurrenten ebenso um die Ohren.
Abartiger Schnee? Expertengeschwätz. Interessiert mich nicht.
Und los geht’s zu Gold. Wohin sonst?!
Wie gesagt, nur einmal Deine mentale Kraft spüren zu dürfen, zu erleben, wie es sich anfühlt, Du zu sein mit Deinem Hirscher- Puls, Deinem Hirscher- Adrenalin, Deinen Hirscher- Nerven, Deinem Herz und Hirn, nur einmal ein sportliches Gesamtkunstwerk zu sein – das wäre was fürs Leben. Herzlich, Dein