„ Er will es der ganzen Welt zeigen!“ „ Viele mögen ihn nicht“
Romelu Lukaku ist bei der WM „ on fire“, sieht Japan im Achtelfinale nur als Zwischenstation Rapids Bolingoli weiß, warum sein Cousin jetzt so geladen ist
Nächster Stopp Rostow, Achtelfinale gegen Japan – für Belgien nur eine Zwischenstation! „ Es ist Zeit zu glänzen“, sagt Regisseur Eden Hazard. „ Wir wissen, was zu tun ist, wollen ins Finale.“Keine Überheblichkeit, sondern das Selbstverständnis bei der Truppe von Roberto Martinez . . .
Das sah man auch beim 1: 0 gegen England als Belgien „ freiwillig“den vermeintlich schwereren WMAst wählte. Was Rapids belgischen Legionär Boli Bolingoli nicht überraschte: „ Und wenn im Viertelfinale Brasilien kommt, ist es auch egal. Es war ein langer Prozess, aber jetzt können wir jeden schlagen.“Drohender Nachsatz: „ Romelu ist on fire.“
Gemeint ist natürlich Romelu Lukaku, der Cousin von Bolingoli. Vier WM- Tore hat der wuchtige Brecher schon auf seinem Konto: „ Dem Turnier hat er alles untergeordnet. Das ist jetzt sein großer Moment. Er will es der ganzen Welt zeigen.“
Mehr denn je, auch weil sein ganzes Leben ein Kampf war. In Antwerpen wuchs Lukaku in ärmsten Verhältnissen auf. Oft ohne Strom, natürlich ohne Fußball im TV. Seine Mutter streckte sogar die Milch mit Wasser, um mit einer Packung länger auszukommen. Im Alter von sechs Jahren kündigte Lukaku an, mit 16 Fußball- Profi zu sein. Er „ verpasste“sein Ziel bei Anderlecht um elf Tage . . .
Aber die Skeptiker verstumm( t) en nicht. Nicht beim Team, auch nicht bei Manchester United. „ Er wurde nie als gut genug angesehen, ständig kritisiert. Viele mögen ihn nicht“, erzählt Bolingoli. „ Dabei ist er ein kompletter Spieler, in allen Belangen ein Vollprofi. Er ist hochkonzentriert, will jetzt mit niemandem Kontakt, antwortet auch nicht auf SMS.“Er ist einfach „ on fire“. Und lässt sich nur mit dem WM- Pokal „ löschen“. Aber nicht von Japan.