Eisenbahner- Protestgegen 12- Stunden- Tag Kurz: „ Es wird nicht nachverhandelt“
Die verhärteten Fronten zum 12- Stunden- Tag bekamen Montagfrüh Bahnreisende und Pendler w egen Betriebsversammlungen landesw eit zu spüren. Der ÖBB- Betriebsrat informierte die Mitarbeiter über das neue Arbeitszeitgesetz, es kam zu Verspätungen und Zugau
Am schlimmsten hat es Graz erwischt. Da in der steirischen Landeshauptstadt neben den ÖBB auch die öffentlichen Verkehrsmittel den Dienst aussetzten, ging dort am Vormittag gar nichts mehr. In Wien und den anderen Großstädten ist das befürchtete Chaos weitgehend ausgeblieben.
Mit Flugzetteln ausgerüstet, machte die Gewerkschaft vida ab den frühen Morgenstunden gegen den 12- Stunden- Tag mobil. Auf dem Wiener Hauptbahnhof wurde über Lautsprecher um Verständnis für die Ausfälle und Verspätungen ersucht. Gegen Mittag wurden die Betriebsversammlungen für beendet erklärt, österreichweit fielen rund 250 Züge aus. Die Verspätungen pendelten sich am Nachmittag wieder ein.
Harsche Kritik an der Änderung im Arbeitszeitgesetz übt Gewerkschaftschef Roman Hebenstreit. „ Das ist arbeitnehmerfeindliche Politik, die auch in viele andere Bereiche eingreift“, so der ÖBB- Betriebsrat, der Arbeitsplätze in Gefahr sieht und ein Mehr an Überstunden befürchtet.
„ Nur bedingt Verständnis“für die Betriebsver- sammlungen bei den ÖBB hat Verkehrsminister Norbert Hofer – mit dem Verweis, dass es in vielen Bereichen der Bundesbahnen bereits Vereinbarungen über 12- Stunden- Dienste gäbe.
Und Bundeskanzler Sebastian Kurz zeigt sich von den Protesten weiterhin unbeeindruckt. Demnach wird es auch keine Nachverhandlungen geben, am Donnerstag soll das umstrittene Gesetz, wie geplant, beschlossen werden. Die Gewerkschaften haben weitere Proteste angekündigt.
Weil die letzte Schulwoche ist, wären wir heute bei unserer Lehrerin zum Grillen eingeladen gewesen. Aber der Bus dorthin fährt nicht – und Taxi können wir uns keines leisten.
Anja ( 18), Natalie ( 18), Stefanie ( 17) aus der Stmk. Ich habe Verständnis für die Anliegen der Mitarbeiter. Es besteht ja die Gefahr, dass die Menschen gezwungen werden, 12 Stunden pro Tag zu arbeiten.
Zugpassagierin Evelyn M. ( 49)