„ Bin am Boden zerstört“
JAPAN Die Asiaten waren näher denn je am Viertelfinale, liefen aber naiv in einen Konter und landeten so erneut im Tal der Tränen
So nah waren sie dran an diesem großen, ersehnten Ziel. Noch nie zuvor hatte Japan ein K. o.- Spiel bei einer WM gewonnen und das Viertelfinale erreicht. Gestern wären beinahe aller Versuche drei gewesen. Denn in ihrem dritten WM- Achtelfinale nach 2002 ( 0: 1 gegen die Türkei) und 2010 ( 0: 0, 3: 5 im Elferschießen gegen Paraguay) schossen die Asiaten ihre ersten beiden Tore in der K. o.- Runde von Weltmeisterschaften, führten 22 Minu- ten vor dem Spielende gegen den klaren Favoriten Belgien 2: 0.
In der ersten Hälfte waren sie gut organisiert hinten gestanden, hatten vereinzelte Nadelstiche gesetzt. Nach der Pause hatten diese Angriffe größere Wunden hinterlassen. Erst nutzte es Haraguchi aus, dass Vertonghen einen tiefen Ball verschlief, ließ den Verteidiger stehen und schoss ins Eck ( 48.), dann erhöhte Inui mit einem grandiosen „ Strich“auf 2: 0 ( 52.).
Den raschen Doppelschlag der Belgier steckten die Japaner einigermaßen weg, doch in der Nachspielzeit liefen die Japaner völlig naiv in einen Konter, landeten wieder im Tal der Tränen. „ Ich weiß nicht, woran es uns gefehlt hat“, war Trainer Akira Nishino fassungslos. „ Das ist eine Tragödie. Ich bin am Boden zerstört. Wir waren in Führung, konnten aber nicht gewinnen. Vielleicht hat es einen kleinen Unterschied gegeben, aber ich habe ihn nicht gesehen.“