Illusionen, Ideen und Wirklichkeit
Albertina Wien: Meisterwerke der Architekturzeichnung ( bis 23. September)
Nach dem ersten Teil der Ausstellung mit Blick auf die architektonischen Details – sie wird ab Herbst 2019 im Museum Cité de l’architecture & du patrimoine in Paris vollständig gezeigt – widmete sich die grafische Sammlung im zweiten großen Themen wie Stadtansichten, Bauensembles, Visionen und Utopien.
Die Sammlung an Architekturzeichnungen ist einer der großen Schätze der Al- bertina: Immerhin sind es mehr als 40.000 Blätter, die sich im Haus befinden. Bei der Fortsetzung – eigentlich Ergänzung – der letzten Schau, die im Februar endete, legte man das Augenmerk auf Ideen und weniger auf Realisiertes.
Neun architektonische Themen hat Kurator Christian Benedik ersonnen und präsentiert diese in geschlos- sener und dennoch spannender Form. Von der „ Fassade als Herrschaftsarchitektur“über den „ Raum als Illusion“und „ Architektur der Monumente“bis zu „ Visionen“reicht die Bandbreite. Die Themen erfassen Jahrhunderte, zeigen die Übernahme, Fortführung, aber auch die Abkehr von alten architektonischen Ideen.
Der viel strapazierte Begriff „ Traum und Wirklichkeit“genauso zu wie Hans Holleins „ Alles ist Architektur“. Höhepunkte sind Zeichnungen des römischen Architekten Francesco Borromini ( dessen Nachlass sich in der Albertina befindet) aus dem 17. Jahrhundert, aber auch Entwürfe von Andrea Pozzo, Canaletto, vor allem vom für Wien bedeutenden Salomon Kleiner. Aber auch das 20. Jahrhundert hat Raum: von Otto Wagner bis Zaha Hadid.