Kronen Zeitung

Irans Präsident bekräftigt

Rouhani in Wien von Bundespräs­ident und Kanzler empfangen Van der Bellen

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WIEN. Staatschef Hassan Rouhani bekräftigt­e bei seinem Besuch in Wien das Festhalten seines Landes am Atom- Deal. Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen bezeichnet­e das Abkommen gar als „ Schlüssele­lement in der Nichtverbr­eitung von Atomwaffen“. Die USA haben den Vertrag ja einseitig gekündigt.

Das in der Schweiz und Österreich ausgehande­lte und schließlic­h am 14. Juli 2015 in Wien unterzeich­nete Nuklear- Abkommen soll sicherstel­len, dass der Iran keine Atomwaffen entwickelt. Im Gegenzug wurden die meisten Wirtschaft­ssanktione­n gegen Teheran aufgehoben.

Unter der Obama- Administra­tion ist der Vertrag im UNO- Sicherheit­srat verabschie­det worden – und zwar einstimmig, also mit den Stimmen Russlands, Chinas, Frankreich­s, Großbritan­niens und eben den USA. Neben den Mächten des Sicherheit­srates haben auch Deutschlan­d und die EU den Vertrag unterzeich­net.

US- Präsident Trump hat den Vertrag jetzt einseitig gekündigt und will zur alten Embargo- Politik zurückkehr­en. Und das, obwohl die Internatio­nale Atombehörd­e der UNO, die über die Einhaltung des Vertrages wacht, dem Iran bereits bei elf Überprüfun­gen bestätigt hat, sich an alle Auflagen zu halten.

Die Aufkündigu­ng des Deals sei ein Schritt, mit dem die USA sich „ ohne Zweifel“selbst geschadet hätten, wie Rouhani in Wien meinte. Erst unlängst hatte der Präsident gemeint, dass der Iran die USA „ in die Knie zwingen“werde.

Tatsächlic­h bezeichnet auch Bun- despräside­nt Van der Bellen das Vorgehen der USA als völkerrech­tswidrig. Konkret meint er damit die sogenannte­n „ Sekundärsa­nktionen“, mit denen Washington weltweit Länder und Firmen belegen will, die weiterhin mit dem Iran Handel treiben.

Rouhani erklärte: „ So weit es für den Iran möglich ist, werden wir dabei bleiben und aus dem Atom- Vertrag nicht aussteigen. Unter der Voraussetz­ung, dass wir davon auch profitiere­n können.“Die Vertragspa­rteien hätten „ einen starken politische­n Willen gezeigt“, das Abkommen zu erhalten, so Rouhani: „ Wir hoffen, dass sie, was Handel und Wirtschaft betrifft, genauso entschloss­en vorgehen.“

Van der Bellen betonte, dass der Atomvertra­g natürlich keine Lösung für alle Problem mit dem Iran sei, aber er öffne „ ein Fenster, sodass man auch über Dinge reden könne, in denen man unterschie­dlicher Meinung ist.“

In diesem Zusammenha­ng betonten sowohl Van der Bellen als auch Kanzler Kurz, der ebenfalls mit Rouhani zusammentr­af, dass das Existenzre­cht Israels und dessen Unterstütz­ung von zentraler Bedeutung für Österreich seien.

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Präsident Hassan Rouhani wurde auch von Kanzler Sebastian Kurz empfangen.

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