Wachkoma des ÖGB
Dass ein 12- StundenArbeitstag bei den meisten Arbeitnehmern nicht gerade gut ankommen wird, war abzusehen. Auch wenn man diesem Gesetz jetzt die Giftzähne gezogen hat, war es vermutlich nicht gerade die klügste Idee dieser Regierung, welche bisher mit einer weitgehend tadellosen Arbeit überzeugt hat. Allerdings noch unüberlegter ist es, wenn die Gewerkschaft jetzt die ÖBB an die Front schickt und jene mittels Betriebsversammlungen ihren Kunden saftige Zug- und Busverspätungen einbrockt. Also genau jene ÖBB, die längst einen 12- StundenArbeitstag besitzt, an dem diese Koalition nicht die geringste Mitschuld trägt! Ob man derart beimVolk punkten kann, darf bezweifelt werden. Die aufgebrachten Fahrgäste werden unter diesen Umständen wohl wenig Verständnis für die Sache aufbringen.
Weiters finde ich es interessant, dass der ÖGB für seine Demos aus ganz Österreich die Leute aufsammelt, weil er in Wien offensichtlich zu wenig Menschen auf die Straße bringt. Und wie er es anschließend seinen Mitgliedern beibringt, dass mit ihren Beiträgen die nicht gerade unbeträchtlichen Kosten für Busse, Quartiere und Verpflegung bestritten werden? Abschließend muss man sich auch noch die Gretchenfrage stellen, ob der ÖGB akkurat nur bei schwarz( türkis)/ blauen Regierungskoalitionen aus seinem Koma erwacht? Odo Döschl, Leopoldsdorf