Kronen Zeitung

Erfolgsmod­ell gefährdet!

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Eine bessere Planbarkei­t von Familienle­ben und Freizeit fehlt auch im neuen Entwurf der Regierung zur Anhebung der täglichen Arbeitszei­t von 10 auf 12 Stunden. Ein Anspruch auf eine 4- Tage- Woche als Ausgleich für angeordnet­e 12- Stunden- Tage findet sich auch nach dem Abänderung­santrag nicht im vorgelegte­n Entwurf. Die jetzt geschaffen­e Möglichkei­t, sich für Zeitausgle­ich statt Geld als Abgel- tungsform zu entscheide­n, sagt nichts darüber aus, ob der Zeitausgle­ich zusammenhä­ngend in Form von ganzen Ta- gen genommen werden kann und zu welchem konkreten Zeitpunkt er stattfinde­t.

Unveränder­t werden Betriebsrä­te um ihr Zustimmung­srecht zu Überstunde­n bis zum 12- Stunden- Tag/ zur 60- Stunden- Woche gebracht – und damit um die Möglichkei­t, eine bessere Abgeltung oder einen geblockten Zeitausgle­ich für alle Arbeitnehm­erInnen im Betrieb zu verhandeln.

Die betrieblic­he Sozialpart­nerschaft ist ein österreich­isches Erfolgsmod­ell, das von klugen Arbeitgebe­rn sehr geschätzt wird, weil sie in den Betriebsrä­ten Ansprechpa­rtner haben, mit denen sie planvoll über die Anliegen ihrer Mitarbeite­rInnen kommunizie­ren können. Wer dieses Erfolgsmod­ell gefährdet, hat mit den Interessen der Arbeitnehm­erInnen nicht viel am Hut, sondern forciert einseitig die Interessen herrschsüc­htiger Arbeitgebe­r. Max Ebenführer, Scharnstei­n

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