Familien wohnen in Abrissruine
Wegen Novelle schickte Wiener Bauherr die Bagger
Was sich derzeit in der Radetzkystraße 24– 26 abspielt, macht fassungslos. Obwohl das Wohnhaus im 3. Bezirk noch bewohnt ist, ließ der Eigentümer plötzlich die Abrissbirne anrücken. Ganz ohne Vorwarnung wurde den Mietern vergangene Woche sprichwörtlich das Dach über dem Kopf weggerissen. Ein Lokalaugenschein.
Dass ihr Wohnhaus abgerissen werden soll, erfuhren die Mieter, als sie von der Abrissbirne geweckt wurden. Über Nacht war das Baugerüst aufgebaut. Innerhalb nur einer Woche wurde das Dach abgetragen, die Fassade zerstört, Fenster und Türen bereits leerer Wohnungen eingeschlagen. Vor dem Eingang stapelt sich der Sperrmüll neben Dixi- Klos für die Bauarbeiter.
Gut ein Dutzend Mieter lebt noch in dem 171 Jahre alten Haus am Donaukanal. Unter dem zerstörten Dach wohnt eine bettlägerige Dame. Familien haben seit Jahrzehnten ihr Zuhause in dem Gebäude „ Wir sind schockiert“, erzählt Carla Pirich. Die 19- Jährige lebt mit ihren Eltern seit ihrer Geburt in der Radetzkystraße. Jetzt will der Besitzer aus ihrem Geburtshaus wohl einen Luxus- Neubau machen, wenn ihm der TotalAbriss gelingen sollte.
Die Entscheidung fällt die Stadt Wien. Die Abbrucharbeiten sind gestoppt. MA 19 und Baupolizei müssen jetzt entscheiden, wie es mit den vielen Abbrüchen, die vor der Gesetzesnovelle vorige Woche schnell gestartet wurden, weitergeht. Genehmigen sie dem Besitzer etwa den Abriss, weil er genug Bausubstanz zerstört hat, oder lassen sie ihn das Haus renovieren?
Für die Bewohner ist der
DER UMGANG MIT DEN MIETERN IST BESCHÄMEND! DIE VERANTWORTLICHE STADTREGIERUNG G MUSS JETZT EINE LÖSUNG FINDEN. GEORG KERI, KLUBOBMANN ÖVP LANDSTRAßE AßE
Abbruch der reine Wahnsinn. „ Das Haus gleicht jetzt einer Ruine“, sagt ein Mieter. Die meisten haben unbefristete Verträge und wollen keinesfalls wegziehen. Sie sammeln Unterschriften für den Erhalt.
Die ÖVP Landstraße findet „ den Umgang mit den Mietern beschämend“und gibt der Stadtregierung die Schuld an der Situation. Rot- Grün soll nun auch eine Lösung finden, so die ÖVP .