Kronen Zeitung

Musleras Fehler reine Kopfsache

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Einem so routiniert­en Torhüter wie Muslera, zuvor ein Rückhalt für Uruguay, darf so ein Fehler nicht passieren. Der ist beim Schuss von Griezmann nur damit zu erklären, dass er einen Gedanken weiter war. Reine Kopfsache. Muslera hatte freie Sicht. Der Ball war relativ weit weg, hat sich zwar leicht verzogen, das darf aber kein Problem sein.

Er hatte wohl einen Tick zu viel Zeit zum Nachdenken. Oder sich schon auf die nächste Aktion konzentrie­rt. Der Kardinalfe­hler, der Muslera unterlaufe­n ist: Er hat den Körper nicht hinter den Ball gebracht, war nicht exakt positionie­rt. In dieser Situation hat man den Druck gesehen, der auf den Torhütern lastet. Ein einziger Schnitzer kann entscheide­n.

Im Gegenzug ist Lloris ein , big save’ gelungen. Frankreich­s Nummer eins, der schon zu den erfahrenst­en Torhütern im Turnier zählt, hat den Kopfball von Caceres förmlich aus der Ecke gezaubert. Perfekt, besser kann man das nicht machen. Mit so einer Parade hat er nicht nur den Ausgleich von Uruguay verhindert, sondern auch sein Selbstvert­rauen gestärkt.

Die Franzosen haben mir extrem gut gefallen. Sie waren technisch besser, beeindruck­ten mit ihrem Spielverst­ändnis. Das ist auch ein Produkt der Arbeit von Teamchef Deschamps, gegen den ich in meiner aktiven Zeit in der Serie A selbst gespielt habe. Er war bei Juventus, ich bei AS Roma. Deschamps hat aus einer Ansammlung an hervorrage­nden Einzelspie­lern ein Kollektiv geformt.

Auch im zweiten Viertelfin­ale zwischen Belgien und Brasilien spielte der Torhüter eine entscheide­nde Rolle. Weltklasse, wie Courtois einmal gegen Neymar reagiert hat. Er besticht auch durch seine Präsenz. Ich freue mich schon auf das Duell im Semifinale zwischen Lloris und Courtois.

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