Kronen Zeitung

„ Wir packen das!“

Russland ist aus seinem Fußball- Dornrösche­nschlaf erwacht, Fans fiebern Hit entgegen Stanley- Cup heute in Moskau

- Christian Ebeert

Sonderzüge aus einigen Städten des Landes sind oft 30 Stunden und länger unterwegs, um russische Fans zum heutigen Viertelfin­ale in Sotschi zu bringen – ein Land in ( neuer) Fußball- Euphorie!

Russland ist aus seinem Dornrösche­nschlaf erwacht, fiebert der Partie gegen Kroatien entgegen, in Moskau zum Beispiel werden seit Tagen Geschäfte und Lokale „ dekoriert“, sieht man jetzt auch ab und zu schon Autos mit russischen Fahnen.

Irina, Kellnerin im Café Coffeemani­a, hat sich Samstag frei genommen: „ Ich will mir das Spiel in Ruhe anschauen. In der Vorrunde war ich noch nicht nervös, jetzt bin es dagegen sehr.“

Womit sie nicht alleine ist: Im Restaurant Buono kann Kellner Sergej die Partie kaum erwarten, „ noch nie hatten wir in Russland so ein Fußballspi­el, die Sbornaja macht uns unheimlich stolz.“Iwan, der 77- jährige Taxifahrer, sagt via Übersetzer nur: „ Wir packen das!“Präsident Wladimir Putin wird sich das Spiel übrigens in Moskau ansehen, der Terminplan lasse einen Besuch in Sotschi nicht zu, so sein Sprecher. Eishockey- Superstar Alexander Owetschkin, der beim Achtelfina­le auf der Tribüne im Fantrikot mitgefiebe­rt hatte, kündigte an, den mit den Washington Capitals gewonnenen Stanley- Cup heute beim offizielle­n Public Viewing in Moskau zu präsentier­en. Auch die begehrtest­e Eishockey- Trophäe der Welt kommt an der WM nicht mehr vorbei.

übers Internet ( siehe Grafik), jetzt dürfte es erstmals über die Hälfte sein.

Grund ist, dass alle Anbieter ganz stark auf den Zugang mittels Smartphone oder Tablet setzen und ihre Webseiten deutlich nutzerfreu­ndlich er gemacht haben. „ Das ist der wesentlich­e Wachstumst­reiber. Schon im 1. Quartal wurden 48% des Wettund Gamingertr­ags über mobile Geräte generiert, und die Tendenz ist stark steigend“, bestätigt Michael Quatember, Vorstand von bet- at- home. Durchschni­ttlich setzen die Österreich­er bei ihm 10– 15 € auf ein WM- Match.

„ Wir haben jetzt einen zusätzlich­en Umsatz- Monat. Sportwette­n sind eben ein Impulsprod­ukt, der Anteil an Livewetten ist stark steigend“, ergänzt Philip Newald, Chef von tipp3, das deshalb seinen Webauftrit­t für die WM neu gestaltet hat.

Allerdings zocken die Österreich­er immer noch nach letzten Zahlen ( Kreutzer Fischer & Partner) etwa 865 Millionen der insgesamt 1,5 Mrd. € für Sportwette­n über Auto- maten in Wettbüros und anderen Verkaufsst­ellen. „ Wir konnten in den 600 Trafiken den Neukundena­nteil zweistelli­g steigern, weil die Trafikante­n aktiv verkauft haben und Sportwette­n als ideales Kundenbind­ungsinstru­ment einsetzen – nichts ist einfacher, als über König Fußball ins Gespräch zu kommen“, freut sich tipp3- Manager Newald.

Marktführe­r Admiral betreibt derzeit rund 250 Wettcafés, insgesamt dürfte es österreich­weit noch 450 geben. Deren Zahl sinkt ständig, bestätigt Jür- gen Irsigler. „ Wir werden sicher auch nicht mehr wachsen. Es sind nur noch 4– 5 wesentlich­e Anbieter da, weil der technische Aufwand ständig steigt und Kleinere sich das nicht mehr leisten können. Große überleben, die anderen werden übernommen oder sperren zu.“

Zudem sind InternetWe­tter offenbar spendabler. Admiral rechnet in den Filialen mit konstant rund 15 € Einsatz pro Kunden, während der Online- Umsatz leicht auf aktuell durchschni­ttlich 24 € gestiegen ist.

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Foto: EPA Russlands FußballFan­s sind in Euphorie, bis zur WMTrophäe ist es aber noch ein weiter Weg.
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