Entertainer- Kunst
Staatsoper, Jazzfest: Th. Quasthoff
Swinging Jazz, das „ Great American Songbook“, Soul, Edelpop und sogar Pop- Rock – der wunderbare Bassbariton des charmanten Publikumslieblings Thomas Quasthoff erfüllte die Staatsoper im Rahmen des Jazzfests Wien mitreißend. Mit seinem Trio wie mit der Bigband der Vereinigten Bühnen Wien.
Quasthoffs Trio ist perfekt eingespielt, behutsam und profund agiert die Bigband der Vereinigten Bühnen Wien unter der Leitung von Herbert Pichler.
Sehr intim, nur im Gespräch mit Frank Chasteniers Klavierspiel, beginnt der ursprünglich klassische Liedsänger mit dem Jazzklassiker „ Stardust“, lässt dann langsam Dieter Ilgs Kontrabass und Wolfgang Haffners sanft gestreicheltes Schlagzeug in den erlesenen Kreis eintreten. Und schließlich klinkt sich auch die Bigband sacht ein und malt ein berührend zartes Bild.
Herr Quasthoff kann’s freilich auch anders! Da rockt er sich im 80er- Jah- re- Hit von Tina Turner „ I can’t stand the rain“so richtig ausgelassen und expressiv im deftigen Rhythmus prächtig weg oder erzählt mit überschwänglicher Freude Stevie Wonders Soul- Liebesgeschichte „ For once in my life“.
Zwischendurch gibt's Anekdoten in allen Schattierungen auf Deutsch – mit russischer, Schweizer und natürlich Wiener Färbung, eine Solo- Multi- Instrumental- Imitation und ein politisches Statement für Toleranz, musikalisch umgesetzt in John Lennons „ Imagine“.
Ein wunderbarer Entertainer, eine große Stimme, ein würdiger Abend des Jazzfests Wien!