Höhlendrama fordert das erste Todesopfer
Starke psychische Belastung für Eingeschlossene Sauerstoff wird knapp
BANGKOK. Schock bei der Rettung von zwölf in einer Höhle in Thailand eingeschlossenen Jugendfußballern und ihrem Trainer: Taucher Samarn Kunan ( 37) starb an Sauerstoffmangel. Das ehemalige Mitglied der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals galt als Profi, sein Tod zeigt, wie gefährlich die Bergungsaktion ist.
Gleichzeitig steigt die Sorge, dass auch die Atemluft für die Eingeschlossenen knapp werden könnte. Der Sauerstoffgehalt in der Kammer, in der die Fußballer Zuflucht gefunden haben, liegt bei rund 15 Prozent. Normal sind 20%. Die Retter wollen daher Sauerstoff zuführen. Die dafür notwendige Leitung vom Höhleneingang bis zu der Kammer muss 4,7 Kilometer lang sein.
Die Buben im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr Trainer befinden sich auf einer seelischen Achterbahnfahrt. Sie sind seit 23. Juni in der dunklen, feuchten Höhle eingeschlossen und wussten zehn Tage lang nicht, ob überhaupt jemand nach ihnen sucht. Aus diesem psychischen Tief wurde ein Hoch, als sie entdeckt wurden. Jetzt müssen sie die Nachricht verkraften, dass es Wochen, ja Monate dauern könnte, sie ans Tageslicht zu holen.
Beginnt die Bergung, muss die Gruppe eine Tauchstrecke von 530 Metern zurücklegen. Dann folgen eine 400 Meter lange Kletterstrecke und die heikelste Stelle: ein 15 Meter langer, extrem enger überfluteter Höhlengang. Auf dem Weg müssen mehrmals die Sauerstoffflaschen ge-
wechselt werden. Je drei Taucher sollen jeden Buben begleiten. Die Profis brauchen für eine einfache Strecke ohne Kind rund sechs Stunden. Die Zeit drängt: Starker Regen, der das Wasser in der Höhle weiter ansteigen lässt, ist angesagt.
FC- Liverpool- Trainer Jürgen Klopp hat den jungen Fußballern seine Grüße und besten Wünsche über- mittelt. „ Bleibt stark und wisst, wir sind bei euch“, sagte Klopp in einer am Freitag vom Sender CNN veröffentlichten Videobotschaft im Namen des ganzen FC Liverpool. „ Wir hoffen, dass ihr bald das Tageslicht wieder seht. Und wir sind sehr optimistisch, dass dies hoffentlich in den nächsten Minuten, Stunden oder Tagen passiert, bleibt stark!“