. . . acht müssen noch auf ihre Rettung warten
Begonnen hatte der Sonntag mit einer schwierigen Entscheidung: Weil drohende starke Regenfälle die dramatische Situation der Eingeschlossenen noch zu verschärfen drohen, beschloss die Einsatzleitung, die ersten der Buben im Alter von 11 bis 16 Jahren aus der Höhle zu bringen. Heute sei der entscheidende Tag, kündigt der Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn an. Während der Morgennebel über die Berge von Chiang Mai zog, bereiteten die 18 Rettungstaucher – aus Thailand, China, Großbritannien und den USA – ihre Ausrüstung vor. In Neoprenanzügen, mit Helmen, Stirnlampen und Spezial- ausrüstung machten sie sich auf den Weg zu einem Einsatz, der wohl zu den riskantesten ihres Lebens zählen dürfte. Fünf bis sechs Stunden benötigten sie, um die vier Kilometer lange, an mehreren Stellen komplett geflutete Strecke zu bewältigen und zu den Eingeschlossenen vorzudringen.
Steiniger Weg durch ein dunkles Labyrinth
Dann erst mussten sie sich der eigentlichen Herausforderung stellen – dem Rückweg mit den Kindern. Je zwei Taucher begleiteten einen Buben durch das Labyrinth aus Gängen und Spalten. Unterwegs musste das Team Stromschnellen bewältigen, kantige Felsblöcke umrunden – und das bei extrem schlechter Sicht. Die sei laut den Rettern aufgrund des schlammigen Wassers vergleichbar mit einem kalten Milchkaffee – und das ist nicht das einzige Problem: Mehrere Stellen auf der vier Kilometer langen Strecke sind so eng, dass die Taucher zeitweise ihre Sauerstoffflaschen abneh- men und durch die Öffnung schleusen müssen. Die heikelste Passage soll lediglich 72 Zentimeter breit, 38 Zentimeter hoch, fünf Meter tief und 15 Meter lang sein.
Kinder wurden vor Tauchgang betäubt
Um den Weg gleich auf Anhieb zu finden, montierten die Taucher zuvor Seile, an denen sie sich entlanghanteln können. Jegliche Aufregung galt es zu vermeiden – denn nach den Strapazen der vergangenen zwei Wochen sind die Buben mit i ihren psychischen und physischen Kräften am Ende.
So erzählt der dänische Einsatztaucher Ivan Karadzic im Radiointerview: „ Die Buben wurden medizinisch leicht betäubt, damit sie
Die Operation lief sehr proBlemlos. ICh Bin froh, dass wir unsere Mission erfolgreiCh für die ersten vier aBgesChlossen n haBen.
Provinzgouverneur und Einsatzleiter Narongsak Osottaanakorn
nicht in Panik geraten.“Trotz aller Gefahren und Risiken glückte der Einsatz. Am Abend verließen vier Buben lebend die Höhle.
Dennoch gibt es Dämpfer für die Helfer. Starker Regen droht die Mission einmal mehr zu gefährden. Auch musste die Rettung auf zehn bis zwanzig Stunden verschoben werden, nachdem die Taucher sämtliche Atemluftvorräte aufgebraucht hatten.
Frühestens am Montag um zwei Uhr in der Nacht ( Ortszeit) sollen die ersten Helfer wieder zur Höhle aufbrechen können. Dann blüht den acht Buben, ihrem Trainer und den vielen Helfern dieselbe riskante Prozedur wie am Vortag – Ausgang ungewiss.