Kronen Zeitung

Das Phänomen reicht auch nicht

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Alle Teams, die bei dieser WM von einem Superstar abhängig waren, sind früh gescheiter­t. Argentinie­n mit Messi, Salah mit Ägypten, Portugal mit Ronaldo und Brasilien mit Neymar. Das Kollektiv ist wichtiger denn je, das gilt auch für Standardsi­tuationen, aus denen bald 50 Prozent aller Tore fallen werden.

Daher gibt es nach dem Viertelfin­ale noch keinen Spieler dieser WM für mich. Ein Phänomen ist Modric, der auch dann einen 30- mSprint hinlegt, wenn alle anderen müde sind. Und er hatte mit Real Madrid schon jede Menge Spiele in den Beinen. Bei den Kroaten bin ich der Meinung, dass sie ihr Potenzial nicht ganz ausschöpfe­n. Was vor allem an den beiden Außenverte­idigern liegt. Vrsaljko rechts und Strinić links bringen die Flanken immer nur flach oder halbhoch – und das, obwohl mit Mandzukic ein Kopfballsp­ezialist lauert. Auf dem Niveau geht das gar nicht.

Wer mir sehr gut gefällt, ist Meunier im rechten Mittelfeld der Belgier. Er bringt sich viel in der Offensive ein. Ihn hatte ich vor der WM überhaupt nicht auf der Rechnung. Ebenso wie das Ungetüm Maguire. Ein Kraftprotz, der den Stil der Engländer symbolisie­rt. Die bisher von einer guten Auslosung profitiert­en, keinen ganz Großen aus dem Weg räumen mussten. Trotzdem glaube ich an ein 2: 1 im Semifinale gegen die Kroaten – Phänomen Modric hin, Mandzukic her. Bei Belgien gegen Frankreich kann ich mich dagegen auf keinen Sieger festlegen. Mein Tipp: Unentschie­den, Verlängeru­ng.

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