Staatsfeind Nummer
Thierry Henry ,1998 mit der„ Grande Nation “Weltmeister, triff tim morgigen Halbfinale als Co-Trainer Belgiens auf sein Heimatland Die Gage spendeter
Weltmeister 1998 und Europameister 2000, mit 48 Toren Rekordtorschütze der „ Les Bleus“– doch am Dienstag ist für Thierry Henry alles anders! Da muss er gegen „ sein“Frankreich als Gegner ran. Der 40- Jährige ist seit August 2016 Co- Trainer Belgiens, versehen mit einem Auftrag seines Kumpels und Teamchefs Roberto Martinez: „ Thierry weiß, wie man Titel gewinnt – er soll mithelfen, uns den Weg dorthin zu weisen.“
Eine Rechnung, die in Russland bislang aufgeht – erstmals seit 1986 ist Belgien wieder WM- Halbfinalist. Nun muss Henry mithelfen, am Dienstag sein Heimatland zu besiegen. Seine Popularität bekam trotz seiner Verdienste Schrammen ab: Sein Handtor 2009 gegen Irland, mit dem er Frankreich zur WM 2010 führte, kostete ihn einige Sympathien. Und auch sein Engagement für Belgien stieß einigen sauer auf.
Was ihm blieb, ist der Respekt seitens der französischen Spieler: „ Es ist bizarr, ihn auf der Gegenseite zu sehen“, sagt Stürmer Olivier Giroud. Verteidiger Hernandez glaubt: „ Wenn wir siegen, wird Henry auch glücklich sein. Denn er ist immer noch Franzose.“Belgiens Defensivspieler Thomas Vermaelen meint: „ Ich denke, er weiß einiges über das Team Frankreichs. Er wird nicht zögern, uns diese Infos zu geben.“
„ Das ginge schief“
Stellt sich die Frage, warum Henry nicht im französischen Team tätig ist. Die Antwort gab der Verbandspräsident: „ Deschamps und Henry in einem Team? Das ginge schief, denn da würden zwei starke Charaktere aufeinanderprallen“, ist Noël Le Graët überzeugt.
Henry gibt selten Interviews, in einem der wenigen meinte er zum belgischen Team: „ Um eine goldene Generation zu sein, braucht es Gold. Und was ich mit Gold meine, ist siegen. Ich glaube, dass dieses Team Geschichte schreiben kann.“Die Gage spielt für ihn eine sekundäre Rolle: Denn die 50.000 Euro Jahresgehalt spendet der Multi- Millionär an wohltätige Organisationen.