Amerikanische Gangstermethoden
christian. hauenstein@ kronenzeitung. at
Auch wenn die Amerikaner weiterhin Fortschritte orten, bei den Verhandlungen um die Denuklearisierung Nordkoreas hat USAußenminister Mike Pompeo sich bei seinem jüngsten Besuch in Pjöngjang eine Abfuhr geholt. Nicht nur wurde er – wie berichtet – nicht von Diktator Kim Jong- un empfangen, also dem einzigen Mann, der in dem Land etwas zu sagen hat, auch sein Treffen mit dem nordkoreanischen Geheimdienstchef verlief offenbar nicht so harmonisch wie geplant.
Ziel war es, die zwischen US- Präsident Trump und Kim Jong- un ausgehandelte Übereinkunft zur nuklearen Abrüstung zu konkretisieren. Offenbar gibt es aber gravierende Auffassungsunterschiede – was eigentlich nicht verwunderlich ist.
Nordkorea sprach anschließend von einem derart „ bedauerlichen Verlauf“der Gespräche, dass „ die Entschlossenheit zur nuklearen Abrüstung ins Wanken geraten könnte“. Den USA wurden Gangstermethoden unterstellt.
Worauf Pompeo erwiderte: „ Dann ist die ganze Welt ein Gangster.“Schließlich würden die US- Forderungen auf einem einstimmigen Beschluss des Sicherheitsrates der UNO beruhen. Ein Argument, das aber leider nicht mehr zählt. Und daran sind die Amerikaner selbst schuld.
Denn auch der AtomDeal mit dem Iran beruht auf einem einstimmigen Beschluss des UNO- Sicherheitsrates. Den aber haben die Amerikaner jüngst im Alleingang gekippt und damit jegliche Glaubwürdigkeit verspielt!