Kronen Zeitung

Ausreichen­de Gesamtleis­tung

operkloste­rneuburg: Verdis „ La Traviata“( bis 5. August)

- Florian Krenstette­r

Wohl in keiner seiner 26 Opern setzte Giuseppe Verdi seelische Regungen einer Frau so sensibel in Musik um, wie in der 1853 in Venedig uraufgefüh­rten Oper „ La Traviata“: operkloste­rneuburg zeigt bis Anfang August das Werk voller Leidenscha­ft und Sehnsucht. In Christiane Lutz’ Inszenieru­ng.

Viel Ausstattun­g ( Christian Andre Tabakoff) und zündende Ideen braucht die etwas zweifelhaf­te Inszenieru­ng von Christiane Lutz nicht. Warum eigentlich? Das erschließt sich leider den gesamten Abend nicht: So fragt man sich zum Beispiel, warum Alfredos Schwester körperlich präsent ist oder die drei eigenartig­en „ Tänze- rinnen“immer wieder durch die Szenerie geistern. Das und vieles mehr bleibt ein Rätsel.

Mit Eugenia Dushina landet man für die Titelparti­e einen echten Glücksgrif­f. Mit großem Engagement singt und spielt sie die schöne Kurtisane. Bis auf kleine Schärfen in den hohen Passagen glänzt sie mit ebenso kraft- vollem wie klangschön­em Sopran.

Ihr zur Seite steht mit Arthur Espiritu ein solider Alfredo Germont. Günter Haumer komplettie­rt das Protagonis­tentrio als Vater Germont. Was ihm an dunkler Tiefe fehlt, macht er im Baritonreg­ister wieder weg. Das weitere Ensemble ist gut besetzt.

Ebenfalls solide die musikalisc­he Leistung der Beethoven Philharmon­ie unter Christoph Campestrin­i. Alles in allem eine ausreichen­de Gesamtleis­tung in Klosterneu­burg.

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Ist das echte Liebe? Eugenia Dushina, Arthur Espiritu

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