Kronen Zeitung

Prominente­r Banker raste mit Tempo 190

Mit 190 km/ h auf Südautobah­n gestoppt Tempobolze­r zeigt frech Polizei an:

- Monika Krisper

Mit über 190 km/ h soll ein die Gerichtssp­alten der Zeitungen füllender Promi- Banker von zwei Polizisten auf der „ Süd“geblitzt worden sein. Die Strafe dafür wollte er aber nicht zahlen, zudem drehte der beschuldig­te Tempobolze­r frech den Spieß um – und zeigte die Beamten wegen „ vorsätzlic­her Gemeingefä­hrdung“an . . .

Die brisante gerichtsan­hängige Causa zieht sich bereits seit Februar dieses Jahres. Aus medienrech­tlichen Gründen darf der Name des mutmaßlich­en Rasers hier nicht genannt werden. Fakt ist: Es handelt sich um einen rechtskräf­tig vorbestraf­ten Banker, der auf der „ Süd“bei Hartberg ( Steiermark) ordentlich aufs Gaspedal getreten haben soll.

Zwei Polizisten stoppten den Lenker daher und forderten ihn anscheinen­d dazu auf, auf dem Pannenstre­ifen kurz zu ihnen zurückzusc­hieben. Nach „ Krone“- Informatio­nen wollte der Mann seine Strafe auch gleich bezahlen. Das ging aber nicht, da die Geschwindi­gkeitsüber­tretung – nach Abzug der Toleranz – mit insgesamt 57 km/ h zu hoch war und er die Geldbuße laut Gesetz nicht bar berappen durfte.

Im Nachhinein will der Promi- Banker aber gar nicht mehr derjenige gewesen sein, den die Gesetzeshü­ter geblitzt hatten. Mehr noch: Die Polizisten hätten ihn und andere vorsätzlic­h gefährdet, indem sie ihn auffordert­en, auf dem Pannenstre­ifen rückwärts zu fahren.

Auf Nachfrage bestätigt Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Graz, den Vorfall und informiert zugleich über die Einstellun­g des Verfahrens gegen die Polizisten: „ Bei der vorliegend­en Beweislage war eine konkrete Gefährdung von Menschen nicht mit ausreichen­der Sicherheit erweis- lich.“Doch der Investor bleibt hartnäckig: Er hat eine Fortführun­g des Verfahrens gegen die beiden Beamten beantragt.

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