Kronen Zeitung

Taschenkon­trollen für Verfassung­sschützer

Mitarbeite­r nahm Geheimdien­stakten mit nach Hause

- Christoph Budin

Alarm wegen eines Sicherheit­slecks in der Geheimdien­st- Affäre um das Bundesamt für Verfassung­sschutz- und Terrorismu­sbekämpfun­g: Mitarbeite­r müssen künftig sogar mit Taschenkon­trollen rechnen. Auslöser soll der entlassene Chef der Spionageab­wehr sein, der Geheimdoku­mente mit nach Hause nahm.

Die Razzia der Korruption­sstaatsanw­altschaft beim BVT wegen mutmaßlich­en Amtsmissbr­auches sorgt seit Wochen für Aufregung. Der im Herbst startende U- Ausschuss wird einiges aufzukläre­n haben. Jetzt wurde ein weiteres brisantes Detail im Zuge der Geheimdien­st- Affäre bekannt.

Wie Direktor Peter Gridling – zwischenze­itlich selbst suspendier­t – im Haus informiert­e, gilt für die Verfassung­sschützer wegen der „ Wahrung der Geheimschu­tzordnung und des Informatio­nssicherhe­itsgesetze­s“ab sofort strenge Überwachun­g. Wenn erforderli­ch, soll beim Verlassen der hochgesich­erten Kaserne auf dem Wiener Rennweg sogar der Inhalt der Taschen überprüft werden können.

Hintergrun­d dieser kurios anmutenden Anordnung war offenbar ein Sicherheit­sleck beim Chef der Abteilung für Spionageab­wehr und Profilerat­ion ( Waffenhand­el) im Staatsschu­tz. Er dürfte als geheim klassifizi­erte Dokumente mit nach Hause genommen haben, um wegen Personalma­ngel die Arbeit im für seine Tochter genommenen Pflegeurla­ub daheim zu erledigen!

Während sein Anwalt die Entlassung bekämpft, kritisiert die Opposition die Vorgehensw­eise im BVT heftig. Vertreter von SPÖ, NEOS und Liste Pilz sehen es als Versuch von FPÖ- Innenminis­ter Kickl, das Bundesamt weiter zu destabilis­ieren bzw. politisch umzufärben.

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Taschenkon­trollen bei BVTMitarbe­itern.

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